Reihe: Wächter, Band 4 Eine Rezension von Petra Berger |
Inhalt:
Edinburgh: Während der Fahrt mit einer Geisterbahn wird ein junger russischer Tourist ermordet. Die schottische Nachtwache vermutet einen Vampir hinter der Tat und bittet die russische Nachtwache, bei den Ermittlungen zu helfen. Anton wird nach Schottland geschickt und findet heraus, dass der Mörder zwar ein Vampir ist, das Opfer aber nicht ausgesaugt wurde sondern das es verblutete. Ein ungewöhnliches Verhalten für einen Vampir. Die Energie wurde verschenkt und welcher Vampir hat sich soweit im Griff, dass er sein Verlangen nach Blut unter Kontrolle halten kann?
Als die Ermittlungen fortschreiten werden die Magier nicht nur von Anderen sondern auch von Menschen angegriffen, die unter dem Einfluss dunkler Magie stehen. Anton erfährt, dass der Ort der Tat ein magischer Ort ist. Hier werden Kraftströme gesammelt um ein mächtiges Artefakt in der siebten Zwielicht-Schicht zu verstecken. Und die Mörder sind hinter dem Artefakt her.
Nur ein einziger lebender Magier weiß, wie man in die siebte Schicht gelangt, doch dieser Magier hat sich von der Welt zurückgezogen und ist unauffindbar.
Usbekistan: Anton wird auf die Suche nach dem verschollenen Lichten geschickt, der das letzte Mal in Usbekistan gesehen wurde. Doch kaum ist Anton in Usbekistan angekommen werden er und seine Kollegen von einem Mob angegriffen. Wieder sind es Menschen, ausgestattet mit mächtigen Amuletten, die gegen die Anderen vorgehen. Nach und nach wird Anton klar, dass kein Dunkler hinter dem Angriff steckt sondern das sich Lichte, Dunkle und die Inquisition zusammen getan haben um das Artefakt aus dem Zwielicht zu holen. Doch wer sind die Verräter? Es muss sich um hohe Magier handeln, denn nur sie besitzen die Kraft so tief in die Schichten des Zwielichts vorzudringen.
Je weiter die Ermittlungen fortschreiten desto mehr Hinweise findet Anton, dass Kostja in die Vorfälle verwickelt ist. Doch Kostja ist tot und seine Überreste werden bei der Nachtwache Moskaus aufbewahrt. Hat er seinen Tod nur vorgetäuscht?
Kommentar:
Nachdem ich nach Band drei der Wächter Saga etwas gesättigt war hat es Band vier wieder geschafft mich vollständig in den Bann zu ziehen. Für Abwechslung sorgen die neuen Schauplätze in Schottland und Usbekistan. Und es ist erfrischend, dass dieser Fall endlich einmal nicht auf einer Intrige von Geser oder Sebulon beruht. Sie sind von den Ereignissen selber überrascht und unterstützen Anton, so gut es geht.
Wir treffen alte Bekannte wieder: Jegor hat seine neue Wahlmöglichkeit nicht genutzt und ist immer noch nicht initiiert. Er verabscheut sowohl die Lichten als auch die Dunklen, die ihn damals beide manipuliert haben. Als er unwissentlich in dem Kampf um das Artefakt mit hineingezogen wird unternimmt Anton alles um Jegor zu schützen. Hilfe bekommt er dabei von einer jungen Werwölfin, die er einst entkommen ließ.
Bisher war die siebte Schicht für Anton und viele Andere nur eine Legende. Da die Geschichte in Schottland spielt ist es natürlich der mächtige Zauberer Merlin, der als einziger diese Schicht je erreicht und dort etwas versteckt hat. Doch was dieser Kranz der Schöpfung genau bewirkt und wie man ihn benutzt weiß niemand.
Die drei Abtrünnigen hoffen, durch die Vereinigung ihrer Kräfte Merlin ebenbürtig zu werden und die legendäre Schicht zu erreichen. Dass sie dabei Menschen einspannen und mit ungeheuren Kräften ausstatten ist ein bisher nie dagewesenes Ereignis.
Dankbar ist der Leser dem Autor, dass er diesmal nicht wieder auf die Motive von Licht und Dunkel eingeht und Kenntnisse über die Tag- und Nachtwache voraussetzt. Daher mag für einen Neueinsteiger etwas schwierig sein sich in die Geschichte einzufinden aber Fans der Serie werden mitten in das Geschehen katapultiert und haben ihren Spaß. Wieder werden die Geschichten mit sehr poetischen Liedtexten begleitet, die dazu anregen, sich mit der Musik auseinander zu setzen. Das Cover in silbern und schwarz passt zu den vorherigen Bänden und gibt der ganzen Serie ein einheitliches Erscheinungsbild, was den Wiedererkennungsfaktor erhöht.
Allerdings hätte man bei diesem Band meinen können, es wurde von einem anderen Übersetzer bearbeitet. Im Gegensatz zu den ersten Bänden wurden hier viele Anglizismen benutzt. Wenn ich ein Buch vom russischen ins deutsche übersetze sollte ich darauf verzichten Wörter wie fireball, cd-changer oder freeze zu benutzen, zumal die einzelnen Zauber bisher immer deutsche Bezeichnungen hatten.
Fazit:
Alles in allem wieder eine spannende Geschichte um die Wachen. Ein abgeschlossener Band, der aber erkennen lässt, dass der Autor noch mehr zu erzählen hat, kommt doch diesmal Nadja ins Spiel. Gerne mehr davon. 5 von 5 Fireballs