Reihe: Virga, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dies ist die Geschichte von Hayden Griffin. Er lebt mit seinen Eltern auf Aerie, einem kleinen Habitat. Dies wird zur Zeit von Slipstream dominiert. Das hört sich jetzt erst einmal seltsam an. Die Welt, die Autor Karl Schroeder uns vorstellt, ist noch seltsamer. Aerie ist eine Art Asteroid, auf dem die kleine Siedlung steht, in der Hayden lebt. Dieser Asteroid ist mit anderen Asteroiden, Inseln im All, über Leinen verbunden. Die Abstände sind immer gleich, und so bilden sich die kleinen Welten. Solange die Welten zusammengehören und sich in gleicher Richtung und mit gleicher Geschwindigkeit bewegen, gelten sie als Habitat. Zudem bewegt sich das Habitat auf einer gleichmäßigen Bahn um eine ferne Sonne. Anders sieht es mit Slipstream aus. Dieses Habitat hat seine eigene Sonne und bewegt sich durch den Raum. Auf diese Weise drang Slipstream in den Bereich von Aerie ein. Weil das Habitat kleiner ist, greift sich die Herrschaft über Slipstream auch die über Aerie.
Auf Aerie gibt es eine Untergrundbewegung, die eine eigene Sonne gestalten und einschalten will. Beim Probelauf der Sonne werden sie von den Soldaten Slipstreams angegriffen. Haydens Mutter (der Vater starb schon früher) stirbt dabei. Hayden selbst wird in die Weite des Alls getrieben, weg von der Sonne, in den ewigen Winter.
Zwei Jahre später ist Hayden auf der Hauptwelt Slipstreams und hat sich bei der Familie Fanning einstellen lassen. Sein Ziel: Er will den Admiral, das Oberhaupt der Familie, töten, weil sein Flaggschiff den Befehl zum Angriff auf Aerie gab und für den Tod von Haydens Mutter verantwortlich ist. Er schafft es sogar fast, so nah heran zu kommen, dass er ihn töten könnte. Doch Hayden lernt Venera Fanning kennen, die ihn als Diener immer wieder aus der Nähe ihres Mannes abzieht. Unabsichtlich wird er zu ihrem Helfer. Er gerätt aber auch in Gefahr und nur der Widerstand von Aerie kann ihm das Leben retten - ohne dass er etwas davon bemerkt.
Soweit der Beginn des SF-Romans über eine faszinierende Welt, in der es zwar Sauerstoff, aber nur sehr wenig Schwerkraft gibt. Wer von seiner Welt fällt und nicht bemerkt wird, ist verloren. Wenn er Glück hat, dann kann man ihn mit einem Bike wieder einfangen. So eine Welt kenne ich nur aus dem Comic Storm, wo es ebenfalls Luft zwischen den Planeten gibt. Karl Schroeder entwickelte seine Welt bereits vor vier Jahren. Es hat lange gebraucht, bis der Roman nach Deutschland kam. Schade. Aber jetzt ist er hier und ist ein hervorragendes Beispiel dafür, dass in der Science Fiction doch noch neue Welten entstehen können.