Reihe: Star Trek - The Next Generation, 3. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Wenn Jean-Luc Picard geahnt hätte, dass in den nächsten zwei Tagen das Ende des ihm bekannten Universums droht, hätte er sicher nicht so ruhig im Bett gesessen und mit Beverly gefrühstückt. Als sich die Enterprise-E dem Planeten Gorsach IX nähert, um ihn auf seine hohen Topalin- und Dilithiumvorkommen zu untersuchen, ahnt noch niemand etwas. Zwar ist der Planet zu perfekt, aber was soll’s, es gilt Rohstoffe auszubeuten. An dieser Stelle fehlt die Geschichte des Planeten Gorsach IX. Als Einleitung ist der Planet aufgetaucht, und das war es dann. Ärgerlich, dass ausgerechnet die Nervensäge des Universums, Q, auftaucht. Q wurde von Q, Q, Q, und Q, sogar von seiner Frau Q mit dem gemeinsamen Kind q, aus dem Q-niversum verbannt. Er hat zwar noch seine Kräfte, kann aber nicht zurück. Auf der Enterprise-E eröffnet er Captain Picard, dass die Mission auf Gorsach IX das Universum entscheidend verändern könnte. Er selbst bezeichnet sich nur als Beobachter, doch Picard kennt Q lange genug, um zu erkennen, dass er wieder einmal mehr als Marionette behandelt werden soll.
Mit dem abwechslungsreichen Roman Quintessenz erhält die Reihe The Next Generation ein wenig Schwung. Mir persönlich geht die Nervensäge Q sehr auf die Nerven, doch muss man dem Autor Keith R. A. DeCandido zugute halten, dass er die Überfigur sehr gut darstellt. Ganz im Sinn der alten Fernsehsendungen.
Die eigentliche Handlung um die Mannschaft der Enterprise-E und ein paar ausgewählte Haupthandlungsträger wechselt sich mit kleinen Episoden, irgendwo im Universum angesiedelt, ab. Lediglich die Zeitsprünge bei Q gefielen mir nicht, trugen sie bei mir doch eher zur Verwirrung bei. Die Erzählung beginnt recht verhalten, bis sie sich zum Schluss hin steigert. Auf den Punkt gebracht ist die Geschichte die Quintessenz aller Q-Geschichten innerhalb von Star Trek.
Keith R. A. DeCandido schrieb sehr unterhaltsam, aber etwas handlungsarm, wie Q sein Lieblingsopfer Picard, an der langen Leine führt, damit er das macht, was aus Sicht Q’s wichtig und richtig ist Die Q-Szenen überzeugen vor allem deshalb, weil versucht wird, alle Auftritte Q’s in ihrer Reihenfolge logisch zu erklären und zu verbinden. Die neuen Mitglieder der Enterprise-Mannschaft sind durchaus wirklichkeitsnah geschildert, vor allem wenn es darum geht, Baby-Bilder zu zeigen. Die TNG-typische familiäre Atmosphäre kommt wieder langsam zum Tragen, auch wenn sich die ‚Familienmitglieder’ erst noch richtig zusammenfinden müssen. Nervig ist lediglich Admiral Janeway, weil sie seit Nemesis bei jedem Abenteuer der TNG-Crew dabei war.