Reihe: Anna-Strong-Vampirtrilogie, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Anna Strong ist Kopfgeldjägerin in Amerika, wie der gute alte Colt Seavers in der Fernseh-Serie Ein Colt für alle Fälle. Mit ihrem Partner David will sie den Kautionsflüchtling Donaldson festnehmen, doch es kommt ganz anders. Donaldson überfällt Anna, vergewaltigt sie und macht sie zur Vampirin. Im Krankenhaus erwacht sie wieder, erwartet von David. Nur mühsam gelingt es ihr, sich an den Vorfall zu erinnern. Wir begleiten die Ich-Erzählerin durch ein Abenteuer, das zu Beginn nicht durchschaubar erscheint. Denn auch ihr Vampirdasein wird nicht sofort geklärt. Erst langsam wird ihr klar, was sie ist. Genauso langsam lernen wir aber auch den Hintergrund kennen. Irgendjemand beginnt mit einer Jagd auf die Kopfgeldjägerin. Aus der Jägerin wird eine Gejagte. Sie lernt bald einen sehr geheimnisvollen Mann kennen, der ihr sagt, er heiße Avery. Avery stellt sich als ihr Verbündeter und auch als Lehrer vor. Von ihm kann sie eine Menge lernen.
Anna Strong ist eine sympathische Heldin. Jeanne C. Stein geht nicht unbedingt einen eigenen Weg, um die vampirische Ermittlerin vorzustellen. Vor sieben Jahren lernte ich die Heldin von Tanya Huff kennen, als ihre Romane beim Verlag Feder und Schwert erschienen. Seither haben einige amerikanische Autorinnen sich dieses Themas angenommen. Man merkt auch bei Jeanne, welche Literatur sie bevorzugt und wo 'Anleihen' zu finden sind. Der Roman ist nicht der Vampir-Thriller, der angekündigt wird. Dafür ist er ein guter Vampir-Krimi. Spannung und Sarkasmus, Ränkespiele und Romantik finden sich wieder. Wenn ich damit nicht in ein Klischee verfallen würde, würde ich sagen: ein typischer Frauenroman. Die Zielgruppe ist zumindest identisch. Aber bitte nicht abwertend aufnehmen. Jede Gruppe Leser hat bestimmte Lesegewohnheiten, die natürlich bedient werden wollen.
Es gibt nur eines, was mir nicht gefällt. Der deutsche Titel. Soll die Nacht verführt werden? Von wem und wie?