Reihe: Das Königreich von Corymb, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Buch handelt von dem Waisenmädchen Luck, mit den feuerroten Haaren, wie sie die Glücksgöttin besitzt. Und ihr Name scheint ihr auch Glück zu bringen, als sie in den Haushalt einer wohlhabenden Freifrau aufgenommen wird. Das strenge Kastenwesen bedingt, dass Luck als Dienerin anfängt. Doch die Freifrau findet Gefallen an ihr und ist fortan so etwas ähnliches wie Gönnerin und Beschützerin. Luck wird zur Zofe und rechten Hand der Hausherrin. Doch als diese stirbt, steht Luck wieder alleine da und wieder am Anfang. Der neue Herr mit seiner Frau, ein Neffe der Freifrau, macht ihr schnell klar, dass sie nur eine Dienerin ist und ihm zu Diensten zu sein hat. Immer und überall. Die Zudringlichkeit des Herzogs ist ihr zuwider und sie flieht, fünfzehnjährig, in den Königswald, in dem sie über Jahr und Tag lebt, im Schutz der Götter. Nach der Waldzeit kommt sie in ihr Dorf zurück und versucht dort mit den neuen Gaben als Heilerin und Seherin zu leben und ihren Leuten zu helfen.
Das Schicksal schlägt ein zweites Mal zu, als sie während des Mittsommernachtsfestes Sir Galan kennenlernt. In der Nacht, in der alle Standesunterschiede fallen, lieben sie sich und Luck - seit sie aus dem Wald kam, mit dem Namen Feuerdorn benannt - verliebt sich in den Edlen. Sie folgt ihm in sein Heerlager und muss sich erneut behaupten.
Sarah Micklem, die nach eigenem Bekunden bereits seit ihrer Kindheit schreibt, schafft es, eine mittelalterliche Welt aufleben zu lassen, die jedoch nichts mit unserer Welt zu tun hat. Gleichzeitig übernimmt sie viel Wissen über das Mittelalter, um es in ihre Welt einfließen zu lassen. Ihr gelingt damit, die Lebensumstände von Luck alias Feuerdorn bildlich aufleben zu lassen und eine dichte erzählerische Atmosphäre aufzubauen. Gleichzeitig erschafft sie einen Zwölf-Götter-Himmel, der für jede Tätigkeit zuständig ist oder dafür herangezogen wird.
Die Abenteuer von Feuerdorn - oder Firethorn, wie sie auch im amerikanischen Originaltitel genannt wird - sind weniger das Leben einer Jägerin oder Kriegerin, eher die eines Opfers und Beute. Der deutsche Titel Kriegerin des Lichts ist eher irreführend. Was damit bezweckt werden sollte, weiß wohl nur derjenige, der den Titel erfand. Es werden Hoffnungen geweckt, die nicht eingehalten werden; auch der Klappentext verheißt mehr Magie, als wirklich dargestellt wird.