Titel: Tomb Raider: Ascension Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Everything has a beginning! So dachten sich mehrere Fans und schufen mit Tomb Raider: Ascension einen selbst produzierten Streifen in Spielfilmlänge.
Der Fanfilm beginnt mit der Jugend von Lara Croft; sie und ihre Mutter sind unterwegs in den Himalaya, um Lord Croft zu besuchen, der dort mit einer Ausgrabung beschäftigt ist. Doch das Flugzeug stürzt ab, Laras Mutter stirbt dabei. Kurz danach verschwindet auch ihr Vater bei einer Expedition, die rebellische Jugendliche ist nun allein mit dem reichhaltigen Erbe ihrer Eltern. Ihr zur Seite steht nur Butler Winston, der versucht, der Pubertierenden wenigstens etwas Benehmen beizubringen. Lara Croft ist jedoch richtungslos in ihrer Entwiclung und weiß nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen soll. Für einige Zeit verschwindet sie von der Bildfläche und dient in der Armee. Eine interessante Spur ergibt sich aber dann für sie, als ihr die Existenz des Ascension Stone bekannt wird. Dieser ist ein Artefakt der Mayas, welches sehr wichtig für die Abwendung der für 2012 vorhergesagten Apokalypse sein wird. Lara Crofts Vater war auf der Suche nach dem Stein und hatte wohl kurz vor seinem Verschwinden erste Erfolge bei der Suche.
Lara Croft beginnt nun eine theoretische und praktische Ausbildung in Wissenschaft und Überlebens- bzw. Kampftraining und bereitet sich so auf eine eigene Expedition vor. Als Jahre nach dem Verschwinden ihres Vaters Lara Crofts Onkel in dunkle Machenschaften verwickelt zu sein scheint, beginnt der Kampf Crofts nicht nur gegen die Zeit, sondern auch gegen ihre eigene Vergangenheit ...
Mit großem Aufwand und Detailfreude wurde dieser Film hergestellt. Man fragt sich, woher man für einen Fanfilm einen Hubschrauber bekommt? Wie finanziert man bei einem Non-Profit-Unternehmen Dinge wie Stuntmen, Kampftrainer und so einen faszinierend guten Soundtrack?? Special Effects sucht man hingegen vergeblich, diese werden bei der sehr charakterlastigen Story auch gar nicht benötigt. Die Stunts und Kämpfe sind alle sehr glaubwürdig, hier versuchen die Schauspieler mit den limitierten Ressourcen das Beste zu liefern, was möglich ist, und so schafft es Anna Tyrie für mich, als Lara Croft überzeugender zu wirken als Angelina Jolie! Das eine oder andere Stocken beim Dialog einiger Nebendarsteller verschmerzt man gerne, unterm Strich spielen alle recht gut bis sehr gut. Tyrie selbst spielt eine Lara Croft in verschiedenen Entwicklungs-/Altersstufen - zwar hat die Schauspielerin nicht die "Ausmaße" der beliebten Film- und Spielfigur, jedoch macht auch sie im ständig knappen Dress äußerlich keine schlechte Figur und kann andererseits die Sorgen und Nöte ihres Charakters gut umsetzen. Nach wenigen Minuten der Einführung nimmt man ihr die Figur gut ab und sie wirkt, wie oben schon erwähnt, der ursprünglichen Spielfigur näher als die bisherigen Hollywood-Umsetzungen.
Ascension ist ein hervorragendes Beispiel für einen gelungenen Fanfilm, der sehr zu empfehlen ist. Der Film ist auf mehreren Portalen als Download zu kaufen und auf DVD erhältlich.