Genre: SF / Comedy Rezension von Rupert Schwarz
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Am 25.09.2017 kehrte Star Trek nach 12 Jahren Pause auf die Bildschirme zurück, doch eigentlich ist das nicht korrekt, denn bereits zwei Wochen früher startete die Serie „The Orville“. Family Guy Schöpfer Seth MacFarlane schuf eine Star Trek Parodie, die sich sehr an „Star Trek: The Next Generation“ orientierte:
Captain Ed Mercer (gespielt von Seth MacFarlane – der auch die Drehbücher geschrieben hatte, sowie auch Regie führte) hat endlich sein eigenes Kommando bekommen und darf als Captain mit seinem Schiff, der U.S.S. Orville, nun die Milchstraße erkunden. Eigentlich ist das ein Wunder, denn seit über einen Jahr versucht er mehr schlecht als Recht über die Scheidung hinweg zu kommen, nachdem er seine Frau Kelly im Bett mit einem blauen Alien im Bett erwischt hatte. Was er allerdings noch nicht weiß: Seine Ex-Frau wurde ihm als erster Offizier zugeteilt. Auch der Rest der Crew deutet auf Schwierigkeiten hin: Steuermann Lt. Gordon Malloy und Navigator Lt. John Lamarr nehmen es mit den Vorschriften nicht so genau und sind eher Draufgänger. Der Schiffdoktor Claire Finn (gespielt von Penny Johnson Jerald, die bereits als Captain Kasidy Yates in Star Trek DS9 eine Rolle hatte) hat trotz ihrer umfangreichen Erfahrung nur auf die Orville gewechselt, weil die Crew-Konstellation zu Spannungen führen wird und ihr so nicht langweilig wird.
Ergänzt wird die Crew noch durch drei Aliens:
Sicherheitschefin Lt. Alara Kitan stammt vom Volk der Xelayan. Sie verfügt hat übermenschliche Kraft, da ihre Rasse auf einer Welt mit extrem hoher Schwerkraft lebt. Außerdem hat sie typische Star Trek Ohren und Nasenrücken. Sie ist quasi der Star Trek Klischee Alien schlechthin. Lt. Commander Bortus ist der zweite Offizier. Die Rasse der Moclan ist eingeschlechtlich, humorlos, stoisch und legt Eier (wie man in Episode 2 erleben darf). Isaac ist von Kaylon-1 und gehört einer Rasse künstlicher Wesen an, die die Menschen und alle anderen biologischen Wesen als minderwertig betrachten. Allerdings kam dies in den ersten drei Folgen noch nicht zum tragen.
Die Serie ist aber nicht nur eine Parodie, sondern auch eine Hommage an Star Trek: The Next Generation. Das hört man an der Musik, das sieht man in den Kamerafahrten, an der Ausstattung und den Kostümen und das spürt man immer wieder im Erzählstil und im Inhalt der Geschichten. So breitet sich in der älteren Zuschauerschaft zwar ein sentimentales Gefühl aus, aber die Frage bleibt, ob dieses Konzept so funktionieren kann. Die dritte Episode war bereits inhaltlich schon sehr, sehr nahe an TNG (bis hin zu einer humoristisch eher misslungenen Holodeck Szene) und die humorvollen Elemente sind sehr stark in den Hintergrund getreten. Aber als TNG Folge wäre diese Episode überdurchschnittlich gut gewesen.
Insgesamt ist die Serie in Ordnung, manchmal sogar auch richtig lustig, aber letztendlich muss sich die Serie steigern, wenn sie bestehen will. Viele gute Ansätze sind da. Der Cast ist gut (bis vielleicht auf Seth MacFarlane himself, der nicht immer überzeugen konnte). Optisch hat man eine recht bunte, utopische Zukunft präsentiert, die durchaus zu unterhalten versteht und kurzweilige Zerstreuung bietet.
6 von 10 Punkten.