Titel: The Age of Zeus Eine Besprechung / Rezension von RealS |
(The Age of Zeus baut nicht auf TheAge of Ra auf, dort haben nämlich die ägyptischen Götter die Welt in ihren Händen. Bei dem „Nachfolger“ The Age of Odin sind es dann die nordischen Götter.)
Inhalt: Die griechischen Götter sind zurück gekehrt: Zeus, Hera, Poseidon, Hermes und der Rest des Pantheons. Mit ihren göttlichen Kräften haben sie die Staaten der Erde zur Kapitulation gezwungen. Aufgrund der göttlichen Macht herrscht nun ein weltweiter Friedenszustand, da sowohl Staaten als auch Terroristen die Rache von Zeus fürchten. Dabei handelt es sich aber um eher um eine Grabesruhe, denn die alten Götter dulden keinen Widerspruch und schlagen unbarmherzig zu, auch wenn es nur um eine Demonstration gegen ihre Herrschaft geht. Die Staatenlenker haben sich mit den Göttern mehr oder minder arrangiert, nicht aber ein durch Waffenproduktion reich gewordener Milliardär, der eine Gruppe von ehemaligen Polizisten und Soldaten um sich schart und sie mit Hightechwaffen ausgerüstet als „Titanen“ in den Kampf schickt gegen die Götter und ihre Monster wie den einäugigen Zyklopen oder die vielköpfige Hydra. Der Roman schildert diese Neuauflage des Kampfes der Titanen gegen die Götter.
Bewertung: The Age of Zeus ist Popkorn-Kino: Die Götter sind die Bösen und die Titanen die Guten, auch wenn letztere kleinere Schwächen haben. Wirkliche Charakterzeichnung oder -entwicklung findet nicht statt, stattdessen gibt es Erklärungen zu den Personen wie „die gläubige/schwule ehemalige Polizistin/Soldatin, hat ihren Mann/Sohn/Opa auf diese oder jene Weise durch die Götter verloren und hasst diese jetzt deshalb“. Leider machen auch die Götter nicht viel her, v.a. da sie und ihre Monster in den Kämpfen gegen die Titanen regelmäßig den Kürzeren ziehen, sodass weder ein Gefühl der Gefahr noch der Spannung entsteht. Und wenn dann mal einer der Titanen stirbt, erzeugt auch das keine Emotionen, da der Leser mangels tiefergehender Beschreibung keine Bindung zu ihnen entwickelt hat. Die Kämpfe an sich sind leider auch nicht so gut geschildert, dass sich hieraus ein Reiz des Romans ergäbe. Die Titanen benutzen ein paar Hightechspielereien, im Grunde läuft es aber fast immer nach dem gleichen Search & Destroy – Muster ab.
Fazit: Insgesamt ist der Roman bestimmt gut als Drehbuch für einen Blockbuster geeignet, da dieser aber – anders als ein Buch – durch Special Effects getragen werden kann, ist das kein Kompliment für die Geschichte. Dass diese für ein Blockbuster-Publikum geschrieben ist, erkennt man auch an der Länge der Kapitel. Lovegrove serviert dem Leser die Geschichte mundgerecht in Kapiteln mit durchschnittlich neun Seiten, in denen auch jeweils eine Begebenheit zuende erzählt wird. Verständlich, dass hier keine halbwegs vertiefende Erzählweise möglich ist. Alles in allem sicher kein Buch für eine intensive Lesereise von der Couch in fremde Welten, aber es gibt im Leben ja auch kurze Busfahrten zur Arbeit, die auch gefüllt werden wollen.