| Reihe: Dante Valentine, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Endlich mal etwas anderes: Die Welt ist untergegangen und wieder neu auferstanden. Im Prinzip. Die Welt ist inzwischen von Magie durchdrungen. Es gab eine Art neues Erwachen, ähnlich wie beim Shadowrun-Rollenspiel. Seither hat sich das Antlitz der Welt entscheidend geändert. Die katholische Kirche, der Fälschung von Evangelien und Unterstützung von Terroraktionen überführt, hat an Glaubwürdigkeit verloren. Und zwar soweit, dass sie sich auflösen konnte. Andere weiter gehende Veränderungen kamen hinzu. Inzwischen gibt es magisch begabte Wesen auf der Erde, Götter und Dämonen laufen herum und Menschen sind ebenso magisch begabt.
Zu diesen magisch Begabten gehört in gewissem Sinn auch Dante Valentine. Dante ist zugelassene Necromantin und eine erfolgreich arbeitende Kopfgeldjägerin. Dante ist keine fröhliche Frau: Sie wurde von ihren Eltern ausgesetzt, im Waisenhaus misshandelt, ihre Freundin starb, als sie Dante beschützen wollte. Das und weitere Ereignisse sorgten für eine sehr verschlossene Frau, die niemanden mehr an sich heran lässt. Eines Tages bekommt Dante Besuch. Vor der Tür steht Japhrimel, die rechte Hand des Höllenfürsten und der Mann fürs Grobe, wenn man es so ausdrücken möchte. Seine Bitte, ihn zu ihrem neuem Auftraggeber zu begleiten, trägt er überaus höflich, aber bestimmt vor. Und wenn Luzifer im Spiel ist, sollte man ein Nein möglichst vermeiden. Solche Leute können durchaus nachtragend sein. Zum Beispiel den Kranz hinter dem eigenen Sarg. Luzifer bittet sie, einen dämonischen Höllenfreigänger zu finden. Der entsprechende Dämon hat sich nicht nur selbst aus der Hölle beurlaubt, er ließ auch noch gleich ein Artefakt mitgehen, an dem Luzifer sehr hängt und das er gern wiederhaben möchte.
Dante Valentine macht sich auf den Weg, mit Japhrimel als Begleiter. Ihr Ziel ist ein alter Bekannter, wie Dante erfährt. Sie hat noch eine Rechnung mit ihm offen. In Nuovo Rio nimmt sie die Spur des Flüchtlings auf. Ihr schließen sich eine Polizistin und auch ein Schamanen-Hexer an. Ihnen steht ein Kampf bevor, der die Welt verändern könnte. Noch einmal und nachhaltig.
Der Name Lilith Saintcrow ist garantiert ein Pseudonym. Lilith aus dem Alten Testament und Saintcrow erinnert stark an den Film "The Crow", an den auch das Buch in ein paar Teilen erinnert. Die Erzählung ist überaus abwechslungsreich, spannend, zum Teil rasant, aber vor allem eins: gut.