Reihe: Die Schwarzen Juwelen, 6. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Geschichte um den unter Landen aufgewachsenen Schriftsteller ist ziemlich an den Haaren herbeigezogen. Die Autorin versucht die Geschichte um das Geisterhaus glaubhaft darzustellen, tappt dabei aber in selbst gebaute Logikfallen. Sicherlich ist die Erklärung, warum der etwas oberflächlich dargestellte Schriftsteller ein Geisterhaus baut, einleuchtend. Erklärbar ist auch, warum Mitglieder des SaDiablo-Clans in die Falle geraten. Aber es bleibt der offenkundige Vergleich mit einer täglichen Soap-Opera wie etwa "Lindenstraße" oder "GZSZ" bestehen. Die Heile-Welt-Geschichte um Janelle und Daemon, die ihre Ehe führen, Marian und Lucivar, die den jungen Daemonar erziehen, Surreal, die von Rainier umsorgt wird .... So ein Leben bietet keine Herausforderung. Ich hätte gern mehr über Janelle und ihren Juwel erfahren, statt dessen das Geisterhaus. Es gibt von Isabel Allende ein spannenderes Buch mit dem Titel "Geisterhaus".
Das Geisterhaus mit den verschiedenen Ausgängen, die sich beim Einsatz von Magie schließen, wäre etwas für Rollenspieler von Dungeons & Dragons, aber als Erzählung ist das Geisterhaus für mich völlig reizlos. Rainier und Surreal tappen in die Falle, und wenn es ihnen nicht gelingt zu entkommen, werden sie Teil des Geisterhauses. Warum die Erzählung "Nacht" genannt wurde, verstehe ich auch nicht. Etwa wegen der etwas strapazierten Aussage: "Mutter Nacht ..."?
Alles in Allem ist dies eine schwächere Erzählung von Anne Bishop. Hoffen wir alle auf bessere Romane. Sie kann es, warum sollte der nächste Roman nicht besser geschrieben sein?
Ein Blick auf ihre bessere Geschichte zeigt das Bonusmaterial: eine Kurzgeschichte, in der die Figur Surreal wesentlich entschlossener wirkt.