Titel: Tara Hadrian - Die Hüter der Erde Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Tara Hadrian erwacht mit einem Problem. Das Haus, mit den seltsam vielen Spiegeln, in dem sie erwacht ist ihr vollkommen fremd. Als sie beginnt nachzudenken, wie sie hierhergekommen ist, fallen ihr Wissenslücken auf, die so gross sind, dass sie sich nur noch an ihren Namen erinnert. Sie hat ihr Gedächtnis verloren. So weiss sie nichts davon, dass sie die Tochter eines sehr alten Raumfahrergeschlechts ist. Alles kommt ihr in dem kleinen irischen Dorf Moundcastle, dem verlassenen Haus und überhaupt, seltsam vor. Zuerst einmal gilt es herauszufinden, wo sie ist, wer sie ist, und vor allem wie sie hierher gelangte. Ein Glücksfall ist es, als sie Nevis Pinter trifft. In ihm hat sie einen Helfer an der Hand, der sie auf der Suche nach sich selbst und ihren Eltern unterstützt. Tara erfährt aus einem Brief und den darin enthaltenen Zeilen nicht sehr viel, aber es ist immerhin eine Möglichkeit, wie sie ihr Gedächtnis langsam zurückerlangen kann. Was wie eine Schatzsuche nach dem eigenen Gedächtnis und ihrer Rolle auf der Welt beginnt, entwickelt sich bald zu einem phantastischen Abenteuer. Sie werden bald in gefährliche Ereignisse verwickelt, in denen sich hauptsächlich eine Frage stellt: Wer ist Freund und wer Feind? Die beiden jungen Menschen folgen gemeinsam den Hinweisen und gelangen zuerst zu Stane Leuk. Doch was sie zu finden erhofften, besteht nicht mehr. Stattdessen treffen sie auf den Biotechanoid Buckminster. Buckminster führt sie auf den Mond, wo Tara mehr über sich und ihre Rolle erfährt. Tara ist Lairdess Tara Hadrian, Tochter des Hauses Hadrian, den Hütern der Erde. In dieser Position fällt ihr eine Schlüsselrolle zu. Ihre Aufgabe besteht darin, die Menschen auf der Erde zu beschützen. Aber vor wem? Ihre Eltern sind verstorben und nun ist Tara fast ganz allein auf sich gestellt, die Aufgabe durchzuführen. Allerdings scheint alles zu spät zu sein, weil ein Krieg im Hintergrund tobt, der darauf abzielt, alle Menschen in Biotechanoiden umzugestalten und zu versklaven. Tara kann ohne Ausbildung den Kampf gegen die anderen galaktischen Herrscherhäuser nicht aufnehmen. Ihr fehlt die Hilfe, und nur wenn sie mit Buckminster in die Vergangenheit der Erde reist, dem legendären Mittelalter, in dem die erfolgreichsten Hüter des Hauses Hadrian tätig waren, kann sie sich den anderen galaktischen Herrschaftshäusern und den damit verbundenen Gefahren stellen.
Der Autor G. E. Deckard ist von Beruf Journalist. Dabei gehe ich davon aus, dass Deckard ein Pseudonym ist und auf Philip K. Dicks Roman Träumen Androiden von elektrischen Schafen zurückgeht. Der dortige Protagonist heisst Deckard. Aber ich kann mich auch irren. Seine Ideen, die Eingang in eine spannende Erzählung fanden, sind einfach nur als gut zu bezeichnen. Taras ist ein Teenager, verhält sich stark und selbstbewusst, nimmt die an sie gestellten Herausforderungen an und wächst mit ihnen. Dennoch ist sie auch verletzlich und so ist es gut, dass sie Freunde findet. Da ist Nevis, der sein Leben aufgibt, um Tara beiseite zu stehen. Unter der Aufsicht, praktisch als Auszubildender von Ministrel, ist Nevis nicht unbedingt der beste, aber der treueste Helfer. Eine weitere bemerkenswerte Gestalt ist Buckminster, der mich doch sehr an Marvin erinnert. Jenen Roboter in Per Anhalter durch die Galaxis von Douglas Adams.
Tara Hadrian - Die Hüter der Erde ist ein gelungenes Buch. Die Seiten sind mit einer relativ kleinen Schrift, im vergleich zu anderen Büchern versehen, aber auf diese Weise blieb es ein Buch und musste nicht gesplittet werden. Ein paar kleinere Längen stören dabei kaum. Tara Hadrian - Die Hüter der Erde ist eindeutig ein Jugendbuch für Mädchen und Jungen. Hauptbestandteile sind die Science Fiction Elemente, gepaart mit einigen Fantasyelementen.
Der Schreibstil von G. E. Deckard ist sehr angenehm. Das Buch lässt sich sehr gut lesen, protzt mit vielen neuen Begriffen, die dazu angetan sind, langsamer zu lesen. Sein Stil, die Geschichte spannend zu erzählen und die Figuren in allen Einzelheiten zu beschreiben, macht die Geschichte besonders lebendig. Dabei ist es mir letztendlich egal gewesen, an was mich seine Figuren und Handlungen erinnerten.
Die Aufmachung des Buches ist sehr gelungen. Ein Aufmerksamkeit heischendes Titelbild mit Tara im Vordergrund, sauberes, aber kleines Schriftbild. Das Buch ist gebunden und liegt gut in der Hand.