Titel: Süßer als Blut Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Mr. Oktober, der nur so heißt, weil er als sexiest Vampir der Stadt das Oktober-Kalenderblatt ziert, hat ein Problem. Sein Vater Alan Hinkley engagiert Genny weil sie die Unschuld seines Sohnes Roberto beweisen soll. Bobby, Roberto, wird verdächtigt, seine Freundin umgebracht zu haben. Sein Vater ist jedoch der Meinung, dass Bobby das nie und nimmer getan haben kann. Wie der Leser in einem Rückblick erfährt, wurde Genny in ihrer Jugend von einem Vampir angefallen und mit dem Vampirvirus V3 infiziert. Deshalb will sie den Auftrag des Vampirs nicht annehmen. Genevieve engagiert sich für die HOPE-Kliniken. Diese nehmen Fae und Fae-Mischlinge, Opfer von Vampiren, in ihre Obhut. Fae lassen sich wegen ihrer Langlebigkeit von den Blutsaugern länger "melken" und ihr schmackhaftes Blut macht sie zu einem begehrten Opfer. Leider ist es jedoch so, dass die menschlichen Gesetze noch nicht auf die Fabelwesen abgestimmt wurden. So ist Fae ein unwilliges Opfer. Trotzdem nimmt sie den Auftrag an. Vordergründig um Bobbys Unschuld zu beweisen, hintergründig, um dessen Schuld zu beweisen. Im Laufe der Ermittlungen werden andere Vampire auf sie aufmerksam. Immer tiefer wird Genny in die Welt der Vampire gezogen. Die Vampire gelten inzwischen als High Society und es ist schick, von ihnen gebissen zu werden. Die Vampire selbst mögen jedoch das besonders schmackhafte und seltene Fae-Blut. Aufgepasst Genny.
Genny hingegen trifft auf den Satyr Finn, der ebenfalls zu den Fae gehört. Und wenn sich zwei Fae treffen, dann ist es klar, wo die Liebe hinfällt. Aber die Liebe muss warten, denn erst einmal wendet sich ihre Hauselfe Amelie an sie. Deren Schützling Holly behauptet, von Roberto und einem anderen Vampir namens Louis gebissen worden zu sein.
Genevieve begibt sich auf die Suche nach Hinweisen und Beweisen. Diese bleiben jedoch bis zum Schluss so ungenau, dass man glaubt, in diesem Buch finde sich keine Lösung mehr. Weit gefehlt.
Mit dem Titel hat man einmal mehr wieder falsch übersetzt, denn es müsste richtiger heißen: „Der süße Duft des Blutes“. Damit wären wir auch bei der Gier von Genny, sich dem Blutrausch hinzugeben, wurde sie doch von einem Vampir gebissen. Das Buch ist sehr gut geschrieben und fällt aus dem Rahmen der gängigen Vampirromane heraus.
Das Erstlingswerk von Suzanne McLeod ist der Start einer Serie, deren zweiter Roman für 2010 angekündigt ist. Die Autorin präsentiert eine bunte Mischung von Fabelwesen in der Welt von heute. Sie hat viele gute Ideen und keine supertolle Heldin. Im Gegenteil, wäre sie keine Sidhe, sie wäre ein Mensch wie du und Ich. Die Gründe, warum Genevieve so und nicht anders handelt, sind immer nachvollziehbar. Suzanne McLeod schreibt abwechslungsreich und mit bemerkenswertem Ideenreichtum.