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Reihe: Star Trek The Next Generation, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Captain Jean-Luc Picard kann nur noch wenige Besatzungsmitglieder aus der Fernsehstaffel zu seiner jetzigen Besatzung der USS Enterprise zählen. Commander Riker räumte den Platz als erster Offizier und führt als Captain die USS Titan, Beverly Crusher, lange Jahre die Chefärztin, befindet sich auf der Welt Kevratas, wo eine Seuche ausgebrochen ist. Kevratas ist eine öde, gefrorene Welt jenseits der romulanischen Neutralen Zone. Die Föderation ist für die von einer Seuche heimgesuchten Einheimischen zur letzten echten Hoffnung auf Überleben und Freiheit geworden. In der Hoffnung, dass ihre Hilfe anerkannt wird, will sie den Weg in die Föderation ebnen. Verständlicherweise sind die Romulaner davon gar nicht begeistert. Würde die Herauslösung aus ihrem Reich und eine Zuwendung der Kevrataser zur Föderation doch einen Gebietsverlust bedeuten. Aus diesem Grund handeln die Romulaner. Der Föderation wird gemeldet, dass die Chefärztin Crusher und ihr Team verschollen und vermutlich tot sind oder, besser formuliert: im Einsatz vermisst.
Diese Aussage kann Picard nicht hinnehmen. Beverly war auf dem Planeten unterwegs, um ein Gegenmittel zu finden, damit die dort herrschende Epidemie behandelt werden kann. Vor einer Woche sprach er noch mit seiner heimlichen Liebe und nun soll sie tot sein? Endlich hat er eingesehen, dass er die Frau, die er liebt, nicht gehen lassen kann. Mit der USS Enterprise hat er ein gewichtiges Argument den Romulanern gegenüber, eine Suche nach dem Föderationsteam durchzusetzen. Jean-Luc Picard kann seine alten Freunde Peter Joseph und Carter Greyhorse für seine Mission gewinnen. Ebenso unterstützen ihn der Klingone Worf und Geordi LaForge. Dabei wissen die beiden Ex-Enterpriseler gar nicht so recht, worum es überhaupt geht.
Bei den Romulanern beißt Picard jedoch auf Granit und verfängt sich anfänglich in einem Netz aus Ränkespielen.
Der zweite Handlungsstrang beschäftigt sich mit den Romulanern. Die Grenzwelten des Reiches beginnen zu rebellieren, wollen sich abspalten. Gleichzeitig sind immer noch die abtrünnigen Offiziere des romulanischen Imperiums unterwegs. Donatra und ihr Mentor Suran mit der dritten und fünften Flotte stehen auf der Abschussliste. Man will reinen Tisch machen, um sich später um die abtrünnigen Planeten zu kümmern. Senatorin Tal’Aura, nach dem Tod von Shinzon der neue Praetor, erteilt Tomalak, dem Oberbefehlshaber der Imperialen Verteidigungskräfte, unmissverständliche Befehle.
Der Roman Tod im Winter entspricht nicht ganz den normalen Star-Trek-Romanen. Es gibt keine übermächtigen Gegner, sondern es ist fast ein Liebesroman. Im Vordergrund steht eindeutig die Beziehung zwischen Beverly Crusher und Jean-Luc Picard. Hinzu kommen einige Auftritte anderer ST-Größen, um dem Roman etwas ‚Pfiff’ zu geben. Leider sind die Auftritte nicht unbedingt und schon gar nicht zwingend notwendig. Tod im Winter spielt nach dem Film Nemesis.
Der Stil von Michael Jan Friedman gefällt mir sehr gut und lässt sich leicht lesen, was sicherlich auch Übersetzerin Stephanie Pannen und ihrer Arbeit zu verdanken ist. Friedman beschreibt die Charaktere (nach gut 60 Büchern kann man das) so gut, dass man sich ganz leicht in sie hineinversetzen kann. Auch die Ortsbeschreibungen sind detailliert, aber nicht so, dass es langweilig wirkt. Dennoch finden sich auch hier einige Längen.