Serie / Zyklus: Star Trek / Comic Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Einigen ist sicher die "Classic"-Folge #34: Mirror, Mirror (Deutsch: Ein Paralleluniversum) bekannt, in der Captain Kirk und seine Kameraden aufgrund eines Transporterzwischenfalles in ein Paralleluniversum verschlagen werden und ihren bösartigen Doppelgängern begegnen. Der Comic schließt an diese Geschichte an - fast ...
Die Geschichte beginnt übergangslos nach dem Spielfilm Star Trek: Auf der Suche nach Mr. Spock ; der Vulkanier befindet sich auf dem Weg zur Besserung, erkennt erfreut seine Freunde und alle fliegen mit dem erbeuteten Klingonenkreuzer zur Raumstation Regula 1. Hier merkt der kundige Trekkie bereits, dass die Autoren dieses Machwerks den auf den dritten Film folgenden "Zurück in die Gegenwart" und weiteres völlig außer Acht ließen, eigentlich seltsam, erschien der Comic doch als US-Original 1991, während ST IV bereits im Jahre 1986 startete. Nun ja, das könnte man vielleicht noch verzeihen, wenn nicht ...
Die Crew macht Urlaub auf der Station, Kirk wird von Dr. Markus verprügelt, da er "ihren Sohn in den Tod getrieben hat" - darauf stellt man im Gedenken Davids eine übermannshohe Statue auf. Während dieses Geplänkels im hiesigen Universum plant die bitterböse Kirk-Version im oben erwähnten Paralleluniversum die Machtübernahme in unserem Raum. Mit einer recht obskuren Maschine und einer wilden Theorie schafft er es denn auch, erobert die USS Excelsior und dann die Raumstation Regula mit Hilfe eines "Enter-Lähmfeldes". Das klingt alles irgendwie nach Batmans Bat-Antihaispray.
Natürlich wird er von Kirk, dem guten und lieben, überwältigt und entgeht seiner gerechten Strafe nicht. Nebenbei werden noch ein paar wichtige Hauptdarsteller getötet und der Antriebsteil der Enterprise in die Luft gesprengt. (Ich wusste gar nicht, dass die 1701 über die Möglichkeit der Trennung verfügte, aber das ist ja, zumindest für die Autoren, unwichtig ...)
Die unterdurchschnittlichen Zeichnungen (bierkastengroße Alarmschalter), der tolle Text ("Warp 15, Mr. Sulu!") und die überragende Story bieten dem Star-Trek-Fan ein Feuerwerk an Gags und schwarzem Humor.
Menschen, die behaupten, der Verlag verkaufe die Story als "ernst", glaube ich nicht, so etwas ist absurd!
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