Reihe: Die Schattenritter, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Prudence Ryland ist krebskrank. Die unheilbare Krankheit beeinflusst ihren Lebenswandel und sie kann ihren Vater dazu überreden, ein Stück Land zu kaufen, nur weil sie der Meinung ist, hier den heiligen Gral und damit Hilfe gegen ihre Krankheit zu finden. Ihre Schwester Caroline hält sie dafür für verrückt. Trotz dieser Krankheit lässt Prudence sich nicht unterkriegen. Sie ist lebensbejahend und ziemlich zäh, und sie will ihre Krankheit besiegen.
Chapel gehört zu den Tempelrittern, die vor langer Zeit im Auftrag von König Philip nach dem Gral suchten und ihn fanden. Allerdings war es der falsche, der Unheilige Gral. Von ihm heißt es, er sei aus den Silberlingen von Judas geschmiedet worden. Die Männer, die den Gral damals fanden, wurden alle ungewollt zu Vampiren, zu den Schattenkriegern der Kirche. Seit dieser Zeit bekommt Chapel von der Kirche eingetrichtert, wie böse er doch sei. Trotzdem steht er im Dienst der Kirche, seit Jahrhunderten, als Unsterblicher. Chapels Einstellungen gegenüber der Kirche und seinem eigenen Schuldeingeständnis ändern sich, als er Prudence kennen lernt. Sie ist es auch, die ihm mit deutlichen Worten klar macht, er solle sich nicht immer hinter den Einflüsterungen der Kirche verstecken. Es könne durchaus sein, dass die Kirche der wahre Dämon ist. Prudence sagt ihm auch, er solle das Geschenk des ewigen Lebens annehmen, weil sie als krebskranke Frau kein normales Leben zu Ende führen kann.
Weil der Roman am Ende des neunzehnten Jahrhunderts spielt, ist er eine Art Zwitter: Historienroman, Liebesroman, Vampirroman. Kathryn Smith gelang die Kombination recht gut, die Geschichte erinnert aber - sieht man vom Übernatürlichen einmal ab - eher an Diana Gabaldon. Während andere Romane mehr auf die abenteuerliche Handlung abzielen, ist es bei Kathryn Smith eher so, dass sie auf die Romantik abzielt. Die Haupthandlung ist die Beziehung zwischen Prudence und Chapel, die Suche nach dem Gral wird zur Nebensächlichkeit. Wer flüssig geschriebene Romane und durchdachte Dialoge mag, wird seine Freude an Unsterbliches Verlangen haben.
Acht normale CDs und eine zusätzliche mp3-CD im stabilen Karton, den ich Plastik jederzeit vorziehe, können sich sehen lassen. Hörbuch-Fans kann Unsterbliches Verlangen durchaus empfohlen werden. Die Stimme von Alexander Königsmann war am Anfang ungewohnt; je länger ich ihm zuhörte, desto besser gefiel sie mir jedoch.