Reihe: Die Alptraum-Chroniken, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dawn Riley ist eine Traumfrau und das nicht nur, weil sie die Tochter von Morpheus, dem Herrn der Träume, ist. Sie akzeptiert diese Lage und hat begonnen, ihre Fähigkeiten zu trainieren. Sie lebt nun im Reich der Träume, doch scheint es, als wollte das Reich sie schon wieder loswerden. Nicht einmal ihr mächtiger Vater kann verhindern, dass sie vor den obersten Rat zitiert wird. Dort wird sie des Gesetzesbruchs und des Hochverrats angeklagt. Die Strafe dafür ist der Tod. Im Prinzip spricht ja nichts dagegen, das Traumreich zu verlassen. Schließlich hat sie in ihrem wirklichen Leben einen guten Job und einen Freund. Noah, dessen besonderes Merkmal seine nachtschwarzen Augen sind, ist Künstler. Mit ihm würde sie gern ihr Leben verbringen. Ganz normal. Allerdings wird Noah in die Auseinandersetzung mit dem Traumreich hineingezogen. Dawn muss feststellen, dass sie ihren Geliebten in tödliche Gefahr bringt.
Der zweite Roman der Alptraum-Chroniken fängt so spannend an, wie der erste Teil aufhörte. Morpheus’ Tochter muss sich vor denjenigen schützen, die es darauf abgesehen haben, ihrem Vater zu schaden. Aus diesem Grund springt sie zwischen beiden Welten ständig hin und her. Dabei geht die Gefahr durchaus von ihr aus. Einer alten Prophezeiung nach ist sie die Auserwählte, die in der Lage ist, die Traumwelt zu retten oder zu zerstören. Bei all den Beschreibungen bleibt aber die Beschreibung des Traumreiches reichlich diffus. Um die Vernichtung des Reiches abzuwenden, will der Rat Dawn Riley loswerden. Dawn wird von einer verbitterten alten Frau bedroht, der obersten Wächterin. Die hat nicht einmal vor dem Herrn der Träume Angst. Dawn will herausfinden, was die Wächterin gegen sie bzw. gegen ihren Vater hat. Das Geheimnis will gelüftet werden. Doch es gibt auch ein weiteres Geheimnis, denn es stellt sich immer wieder die Frage: Warum darf die Tochter von Morpheus nicht in Noahs Träumen auftauchen?
Die Ich-Erzählerin Dawn erzählt - natürlich - alles aus ihrer entsprechend persönlich eingefärbten Sicht. Dies ist der Autorin Kathryn Smith auch gut gelungen. Die Geschichte ist sehr unterhaltsam und aufgrund Dawns Traumwandler-Fähigkeiten, wenn sie jemandem Albträume beschert, auch schaurig schön. Das Buch ist locker-leicht geschrieben und lässt sich entsprechend einfach lesen. Einziger Nachteil: das Ende, das mich etwas unbefriedigt zurückließ. Jetzt muss man wieder warten, diesmal auf den dritten Teil.