Serie/Zyklus: Hainish-Zyklus Titel: Rocannons Welt Originaltitel: Rocannons World (1966) Autor: Ursula K. LeGuin Übersetzung: ~ Verlag/Buchdaten: Heyne Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Formalhaut II ist eine der ungewöhnlichsten Welten, die je von der Hainish Hegomonie entdeckt wurden. Ein ganze Reihe von intelligenten Rassen leben auf dieser Welt, doch bevor man die Welt umfassend erforschen kann, wird die Welt mit einem Bann belegt. Die Rassen sind noch nicht bereit, um in die Hegemonie aufgenommen zu werden und man will verhindern, dass eine beschleunigte industrielle Entwicklung die Eigenheiten der Rassen zerstört. Mehrere Jahrzehnte später bricht der Forscher Racannon auf, um mit seinem Team zu prüfen, ob der Bann nicht aufgehoben werden kann. Dort angekommen erlebt er eine böse Überraschung. Sein Team wird von Renegaten gemeuchelt und nur Racannon selbst konnte fliehen. Es zeigt sich, dass die Rebellen der Hegemonie diese Welt als Stützpunkt nutzen. Da sein Ansible, jenes Gerät, dass eine überlichtschnelle Kommunikation mit der Hegemonie ermöglicht, vernichtet wurde, fehlt Rocannon die Möglichkeit, die Hegemonie zu erreichen. Der einzige Ansible, der auf dieser Welt noch funktioniert befindet sich in der Rebellenbasis. Zusammen mit einer Gruppe von Einheimischen macht er sich auf, um in die Höhle des Löwen einzudringen.
Der Roman klingt spannender als er tatsächlich ist. Nach einem Anfang, der wirklich gut war (vor allem die Geschichte um das Geschmeide im Prolog, dass eine Einheimische von der Hegemonie zurückfordert) läuft der Roman relativ mäßig dahin. Rocannon bricht mit seinen "Gefährten" auf, um in das Feindesland zu ziehen. Diese mäßige Herr der Ringe-Kopie bietet wenig interessantes. Man hat alles schon mal irgendwo gelesen - teilweise auch in anderen LeGuin Büchern. Das Ende dann kommt überraschend schnell, aber die Autorin schafft am Ende doch noch einen gelungenen, wenn auch überhasteten, Schluss. Immerhin erfährt man im Laufe des Romans einiges über die Hainish Hegemonie. Mehr als hundert menschenähnliche Rassen bilden den Bund. Außerdem ist überlichtschnelles Reisen möglich, aber nicht für Lebewesen. Diese überleben die Strapazen der Reise nicht.
Fazit: Rocannons Welt ist einer der schwächeren, wenn nicht sogar der schwächste Romane aus LeGuins Hainish Zyklus. Das Thema einer Reise hat die Autorin mehrfach aufgegriffen, doch es muss gesagt werden, dass die anderen Varianten dieses Themas wesentlich unterhaltsamer sind und nicht in schnöde Fantasy Fahrwasser abdriften.
6 von 10 Punkten.
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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