Serie / Zyklus: ~ Besprechung / Rezension von RealS |
Inhalt: Latil ist eine Söldnerin, die für Geld jede Mission erledigt. Sie erhält den Auftrag, in den Opal zu reisen, um dort jemanden namens Éliné zu finden und zu töten. Leider war sie in letzter Zeit ziemlich erfolglos, sodass dieser Auftrag die einzige Möglichkeit für sie darstellt, einem Schicksal als Sexobjekt in einem "Billigbums" zu entgehen.
Der Opal wurde von dem Volk der Taan konstruiert und ist eines der größten technischen Wunderwerke des Universums: Eine künstliche luftgefüllte Blase, die mehrere Planeten umfasst und deren Wunder sich hart an den Grenzen der Physik bewegen.
Latil, deren Charakter von (Selbst-)Hass und Brutalität bestimmt wird, hat Probleme, sich in dieser Wunderwelt zurecht zu finden. Sie versucht, dieser verwirrenden Umgebung mit dem einzigem Mittel zu begegnen, über dass sie verfügt: Gewalt. Das ist angesichts der überlegenen Technologie der Taan frustrierenderweise aber nicht von Erfolg gekrönt.
Zu ihren Orientierungsschwierigkeiten tragen auch die Taan selbst bei, die sich bzgl. ihres Auftrags sehr verschlossen zeigen und sie von einer überwältigenden Erfahrung in die nächste stolpern lassen, ohne sie aber wirklich über ihr Opfer Éliné zu informieren, außer dass sie der Meinung sind, dieser versuche, auf irgendeine Weise den Opal zu zerstören und dass sie zugeben, trotz ihrer Technik nicht in der Lage zu sein, Éliné zu finden.
Nach und nach erfährt Latil mehr über das System des Opal während sich der Konflikt zwischen den Taan und Éliné zuspitzt.
Bewertung: Der Opal hat in der Taschenbuch-Ausgabe nur etwa 250 Seiten, was sich auch auf den Inhalt auswirkt: die Wunder des Opal werden jeweils kurz beschrieben, bevor es schon wieder weiter geht. Der Leser wird ebenso wie Latil von Ereignis zu Ereignis getrieben, ohne dass sich der Nebel um Éliné dabei wirklich lüftet. Die Reise von Latil durch den Opal gleicht einer Schnitzeljagd, bei der die Protagonistin fremdbestimmt durch diese ihr fremde Welt getrieben wird, ohne den Lauf der Dinge beeinflussen zu können. Anders als bei anderen Romanen hat mich diese Fremdbestimmtheit hier nicht gestört, da es in diesem Roman weniger um Action als um die Interaktion mit den seltsamen Taan und deren Kreation geht. Es macht Spaß, den Rätseln des Opals mit Latil gemeinsam zu begegnen.
Das Ende ist etwas abrupt, die Motivation von Éliné etwas wirr und hätte zumindest im Romanverlauf angedeutet werden können. Auch bleibt Latil im Grunde bloße Zuschauerin.
Fazit: Dieses Buch ist genau das richtige für eine entspannte Lesereise mit einem deutschen Autor: ein bisschen Action, viel fremde Welten. Lesenswert. RealS
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