Serie / Zyklus: Eve Dallas, Band 1 |
Bei J. D. Robb handelt es sich um ein Pseudonym der in den Vereinigten Staaten überaus bekannten und erfolgreichen Autorin Nora Roberts. Mit Rendezvous mit einem Mörder liegt nun auf deutsch der erste Roman mit ihrer Heldin Eve Dallas vor.
Es handelt sich bei dem vorliegenden Roman nicht um ein reines SF-Werk, sondern vielmehr um einen Krimi, der in der nahen Zukunft von New York spielt. Die momentan vorhandenen Entwicklungen innerhalb der unterschiedlichsten Wissenschaften sind weiter fortgeschritten und die Menschheit hat ihren eigenen Lebensraum in erschreckenden Maßen selbst beschnitten. In dieser also nicht gerade rosig zu bezeichnenden Zukunft spielen die Romane von Nora Roberts. Als Heldin fungiert Eve Dallas, die bei der New Yorker Polizei als Lieutenant arbeitet. Im Beruf ist sie recht erfolgreich, ihr Privatleben sieht dagegen ziemlich trostlos aus.
In ihrem aktuellen Fall wird sie zu der Wohnung einer gut verdienenden Nutte gerufen, die mit einer mittlerweile veralteten Pistole ermordet wurde. Brisanz erlangt der Fall dadurch, dass es sich bei der Toten um die Enkelin des ultrarechten und schwerreichen Senators DeBlass handelt, der natürlich sein politisches Gewicht ausspielt und die Polizei von New York unter großem Erfolgsdruck setzt. Hinzu kommt, dass es sich bei der Toten anscheinend nur um das erste von sechs Opfern handelt, eine Vermutung, die sich im Verlaufe des Romans bewahrheitet. Für Eve Dallas bekommt der Fall zudem eine persönliche Note, denn der Mörder sendet ihr Filmaufnahmen seiner Tat zu und zwar direkt in ihre Privatwohnung.
Die Polizistin steht also mächtig unter Druck, auch wenn sie versucht sich so gut es ihr möglich ist dagegen zu wehren.
Das romantische Element des Romans taucht in Gestalt des Multimilliardärs Roarke auf, den Eve im Verlaufe ihrer Ermittlungsarbeit begegnet. Roarke ist ein überaus faszinierender Mann, der über sehr viel wirtschaftliche Macht verfügt und Mittel und Wege kennt um an Informationen heranzukommen, die Eve verschlossen bleiben. Es entwickelt sich sehr schnell eine heiße Liebesbeziehung zwischen den beiden, die natürlich mehr als problematisch für Eve ist, denn schließlich gehört Roarke, der mit den DeBlass sehr gut befreundet ist, zu den Hauptverdächtigen.
Die Autorin lässt ihre Leser lange im unklaren, ob nun Roarke tatsächlich der gesuchte Mörder ist. Letztlich endet der Roman mit dem zu erwartenden Happyend. Der Fall wird aufgeklärt und die Liebesbeziehung nicht vernichtet.
Die SF-Elemente bleiben sehr stark im Hintergrund und man muß schon sehr aufmerksam den Roman lesen, wenn man alle herausfiltern möchte. SF-Leser dürfen sich demnach nicht allzu viel von diesem Roman erwarten. Die Handlung hätte genauso gut in der Gegenwart angesiedelt werden können.
Als Urlaubslektüre hat der Roman seinen Zweck erfüllt. Er ist locker und spannend zu lesen, wobei für mich die romantischen Abschnitte wenig von Interesse waren. Aber der Roman soll ja gerade die weiblichen Krimifans ansprechen und insoweit ist der Einbezug der Romanze, die sicherlich in den nächsten Romanen ausgebaut wird, nachvollziehbar. Die Krimihandlung an sich war recht spannend in Szene gesetzt, wobei erst zum Schluß deutlich wurde, wer letztlich der Täter gewesen ist. Insoweit konnte mich die Autorin bei der Stange halten.
Weitere Romane über Eve Dallas sind angekündigt, werden von mir aber wohl nicht gelesen werden, dazu sind die SF-Elemente zu gering und die Krimihandlung nichts überragendes.