Serie / Zyklus: Holocaust-Trilogie 1 Besprechung / Rezension von Ulrich Blode |
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Robert Zimmermann, früher Schriftsteller, ist einer der Überlebenden. Er macht sich auf eine neue Welt zu schaffen und diejenigen zu finden, die das Unheil brachten.
Auf seiner Reise in der ländlichen Umgebung trifft er auf Banden und muss sich seiner Haut erwehren. In dem Jungen Mick Jagger findet sich ein Begleiter. Sie schlagen sich durch die Wildnis und treffen auf das Städtchen Jackville. Viele der kleineren Ortschaften sind in Gefahr überfallen zu werden oder dass sich unzufriedenen Gruppe in der Gemeinschaft befinden. Zimmermann hilft bei einem Konflikt zwischen Jackville und Abtrünnigen der nahegelegen Stadt Cornertown. Das Gemeinderatsmitglied Buchanan ist von Zimmermann beeindruckt, so dass dieser und Mick Jagger Unterschlupf in Jackville finden. Die Regeln die Zimmermann und Buchanan entwerfen sind gerecht, Verletzung dieser Gesetze wird aber hart bestraft.
Nach kurzem Einleben bricht Zimmermann mit mehreren Männern auf, um die Militärs für das Vergehen an der Menschheit zu bestrafen. Sie wissen, wo sich ungefähr der Bunker mit ehemaligen Führungspersonen befindet. Nach schwieriger Suche werden die Offiziere und Soldaten gefunden. Doch die Schuldigen vor Gericht zu stellen erweist sich als schwieriger als erwartet. Das eingesetzte Kampfmittel war nur ein Mosaiksteinchen in der gegenseitigen Abschreckung. Wer letztlich anfing, weiß niemand. Jede Seite verfügte über den Kampfstoff und deponierte diesen in den Städten des Gegners. Und die Offiziere in dem Bunker gaben nicht den Vernichtungsbefehl und wissen nichts über die Zusammenhänge des Krieges. Der Automatismus der Zerstörung, den man einst entwarf, hat alles alleine vollbracht.
Zusammen mit den Militärs machen sich die Jackvillebürger auf den Weg nach Hause.
Der strahlende Tod ist ein postapokalyptischer Roman. Die Menschen haben ihren Untergang selber verschuldet. Damit wird ein in der Science Fiction immer wieder auftauchendes Thema aufgegriffen. In der Handlung wird der Blick auf das Versagen des Gleichgewichts zwischen den Supermächten eingegangen. Die ausgeklügelten Abschreckungssysteme waren nicht fehlerfrei. Beim Eintreten einer tatsächlichen oder scheinbaren Bedrohung wurde ein Mechanismus in Gang gesetzt, unaufhaltbar.
Kritisiert wird die frühere Gleichgültigkeit gegenüber dem eigenen Leben und dass sich die gedankenlosen Starken durchgesetzt haben, ohne über die Konsequenzen des eigenen Handeln nachzudenken.
„Aber ich vertraue darauf, dass die Menschen jetzt endlich zur Vernunft kommen und dass sie einsehen, dass ihnen mit dieser Art von Stärke nicht alleine gedient ist (...) Man kann nicht mehr den Kopf in den Sand stecken. Jetzt wird sich endgültig entscheiden, wie und ob das Leben weitergehen wird.“, sagt Zimmermann im Roman.
Von den Autoren betont werden die gegenseitigen Vorurteile der Menschen untereinander. Robert Zimmermann ist zuweilen sprachlos über die Ignoranz der Leute. Einmal sieht er sich genötigt ein Todesurteil an einem der Gefährten zu vollstrecken, weil notgelandete russische Soldaten ohne Grund getötet wurden. Er ist kein Held mit ausschließlich positiven Eigenschaften. Letztlich bleibt offen, ob aus der Katastrophe gelernt und der Hass besiegt werden kann. Ein Funker in Jackeville wird wegen Kontaktaufnahme zu den überlebenden Russen getötet. Zuletzt verlässt Robert Zimmermann mit Gibson Kemp, einem Mitbürger, und Mick Jagger die Stadt und fährt nach Westen.
Bemerkenswert an Der strahlende Tod ist die Einflechtung moralischer Überlegungen in den Überlebenskampf. Clark Darlton und Robert Artner überlassen es den Interpretationen der Leser, ob die Menschen über sich hinauswachsen können. Vor allem ein Unterhaltungsroman, enthält Der strahlende Tod eine nachdenkliche Komponente und ist eine Reaktion auf die politischen Spannungen der 1960er.
Eine Übersicht der Serie gibt es auf der Autorenseite.
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