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Reihe: Red Dwarf, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Dave Lister, der letzte Mensch des Universums, starrte durch das Bullauge des Gefängnisschiffs und überlegte, wem er die Schuld an seiner derzeitigen Misere geben konnte. Dummerweise war er der Einzige, der dafür in Frage kam. Natürlich nicht wirklich er selbst, sondern sein böser Doppelgänger, der alle diese Verbrechen begangen hatte. Doch wie zum Teufel sollte er vom Gefängnis aus die Welt vor sich selbst retten? Wenn er sich nicht einmal sicher sein konnte, dass er wirklich das Original war ...
Die Serie Red Dwarf läuft in Großbritannien immer noch, hat eine große Fangemeinde, doch den Sprung über den Ärmelkanal nach Deutschland hat sie nie geschafft. Auch die Bücher, die jetzt bei Blanvalet erscheinen, haben noch lange nicht die Aufmerksamkeit erlangt, die die Serie verdient. Möglicherweise liegt es am britischen Humor, der sich erheblich von dem der Deutschen unterscheidet und in der Übersetzung nicht immer glücklich dargestellt wird.
Im Mittelpunkt der Serie steht Dave Lister. Irgendwo in der Zukunft und den Weiten des Weltalls fliegt ein Raumschiff und an Bord befindet sich der letzte Mensch. Eben jener Dave Lister, der eingangs Erwähnung fand. Die Handschellen, die in gefesselt halten, verbessern seine Lage und seine Stimmung nicht, als er aufwacht. Der Weg des Raumschiffs, auf dem er und die Mithäftlinge sich befinden, führt direkt zu der Wüstenei eines Gefangenenmondes namens Lotomi 5. Doch schon im nächsten Kapitel kommen Zweifel auf. Warum befindet sich Lister plötzlich an einem anderen Ort.
Mit der Erzählung geht es immer wieder überraschend weiter. Dave Lister taucht an den unterschiedlichsten Orten auf. Und es stellt sich eine neue Frage: Wurde Lister geklont? Wo kommen alle Daves her und, vor allem: Wer steckt dahinter?
Red Dwarf ist eine satirische Abrechnung mit der SF und gleichzeitig eine Gesellschaftsanalyse. Wer weiß, dass Doug Naylor einer der Autoren der britischen Puppensendung Spitting Image war, wird Red Dwarf besser verstehen. Der britische Humor ist nicht für jeden verständlich. Für mich war das Buch interessant und lesenswert.