| Titel: Praying Mantis - Die Gottesanbeterin Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Der Musiker Julien begegnet auf der Heimfahrt einer geheimnisvollen Frau. Er nimmt sie mit zu sich nach Hause, wobei er jedoch feststellen muss, dass mit Sylvia etwas nicht stimmt. Er versucht, hinter ihr Geheimnis zu kommen, wobei er feststellt, dass Sylvia eine Art Gottesanbeterin ist: Jeden Mann, mit dem sie schläft, bringt sie um. Geschieht dies nicht, muss sie verhungern. Aus Liebe zu Sylvia, versucht Julien verzweifelt, ihr Nahrung zu beschaffen...
Der belgische Film "Praying Mantis" wurde 2003 für das Beste Drehbuch und die Beste Regie ausgezeichnet. In ihm verbinden sich Erotik mit Märchen und Surrealität mit Horror. Von Anfang an befindet sich der Zuschauer in einer vollkommen bizarren und nicht zu erklärenden Geschichte, die nur langsam und eher in Andeutungen ihr Geheimnis preisgibt. Die Charaktere von Julien und des Machos Patrick erscheinen sehr überzeugend, wobei die Figur des Patrick eindeutig aus Harold Harveys Meisterwerk "Carneval of Souls" entlehnt wurde. Sylvias Charakter hätte meines Erachtens noch etwas bizarrer ausfallen können. Irgendwie schien Marc Levie sich nicht ganz vorstellen zu können, wie eine Mensch gewordene Gottesanbeterin agiert (was man durchaus verstehen kann). Die Sexszenen sind zum Glück nicht plump ausgefallen, sondern wurden zu insektenhaften Tänzen choreographiert, was dem sowieso schon genug bizarren Film einen noch bizarreren Charakter gibt. Auffallend sind auch die leichten Grüntöne, die den gesamten Film durchziehen und stets auf die Farbe des Insekts hinweisen.
Insgesamt ist "Praying Mantis" ein sehr interessanter Film, der an Originalität nichts zu wünschen übrig lässt. Für Leute anspruchsvoller Phantastik könnte dieser Film zu einem kleinen Leckerbissen werden.