Serie / Zyklus: Perry Rhodan: Terra Nova | |
Lfd. Nummer: 2307 | |
Titel: Der Psi-Korresponder | |
Autor: Arndt Ellmer | |
Verlag: Pabel Moewig | |
Titelbild: Oliver Scholl | |
Erscheinungsdatum: 4. November2005 | |
zusätzliche Inhalte: | |
Risszeichnung: Schwerer Kreuzer der MINERVA-Klasse | |
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Den Verantwortlichen in der LFT ist klar, das der junge Marc London eine Psi-Begabung besitzt - jedoch kann man nicht sagen, welche. Diese Aufgabe wird dem "Überall-zugleich-Retter" Gucky anvertraut, der London unter seine Fittiche nimmt und der ihn auf einem klassischen Agenten-Abenteuer begleiten soll.
Die Reise führt auf den Mond, wo in der Fabrik HWG-1 nicht alles mit rechten Dingen zu geht. In der Experimentalfabrik HWG-1 wird der normal auf dem Handel erhältliche Howalgonium-Kristall speziell bearbeitet und kann so 83% der Wirkungsweise der alten Hyperkristalle erreichen. Für die Terraner ist das ein enormer Wissensvorsprung gegenüber den anderen Völkern der Galaxis, auch noch, wenn man in Betracht zieht, das bei der Verarbeitung des Hyperkristalls 40% des Materials verloren gehen - ein Grund, warum die LFT so gewaltige Mengen an Kristallen benötigt.
Und tatsächlich befinden sich auf HWG-1 Spione und Saboteure - der Leser wird mitgenommen in den Alltag des Akonen Turb Cartheon, der als Mitglied des Energiekommandos den Auftrag hat, mithilfe anderer Agenten die Fabrik zu zerstören und wenn möglich, die Unterlagen zur Gewinnung der bearbeiteten Hyperkristalle zu erlangen. Fast gelingt dieser Plan der Akonen, jedoch erkennt Gucky rechtzeitig die Gabe Marc Londons und kann so verhindern, das die Fabrik mit einer Bombe in die Luft gesprengt wird. London korrespondiert mit den Psi-Begabungen anderer Mutanten und begleitet beispielsweise so Guckys Teleportersprünge nicht als Gast, sondern teleportiert aktiv mit. Das wird den Akonen zum Verhängnis, denn die Antis werden so schnell von Gucky und dem Sicherheitsdienst erkannt und ausgeschaltet.
Die Fabrik kann die nächste Charge des sogenannten HS-Howalgoniums ausliefern und so die wichtigen Projekte der LFT zum Laufen bringen: Die LORETTA-Tender der TERRA NOVA-Flotte nehmen Fahrt auf und zapfen Sonnenenergie - und errichten dann einen Kristallschirm um das Sonnensystem! Zudem wird das HS-Howalgonium für die BACKDOOR-Transmitterstrecke, die Kantor-Sextanten und auch für die RICHARD BURTON benötigt, welche ja in Richtung Hangay fliegen soll.
Dem Kristallschirm ist jedoch kein langes Leben beschert: Nach wenigen Minuten explodieren auf allen LORETTA-Tendern einige Gerätschaften und der Schirm bricht in sich zusammen. Just in diesem Augenblick erreicht eine 25 Kilometer durchmessende Scheibe im Solsystem - eine Kolonnenfähre. Wie man feststellt, schliesst sich der Duale Kapitän Zerberoff ihr an und die Fähre verlässt das System wieder - jedoch ein deutlicher Hinweis auf die Gefährdung der Menschheit.
Der Roman wird abgeschlossen durch die Hochzeit von Reginald Bull und Fran Spencer Imith, die sich schon seit langem kennen und nun auch in den Hafen der Ehe schippern. Endlich hat Bully auch einmal wieder eine feste Gefährtin, etwas, was meist nur Rhodan oder Atlan vorbehalten ist...
Der Roman, trotz der schon recht abgedroschenen Agentengeschichte, liefert ein gutes Stück spannender Unterhaltung ab und fesselt aufgrund des Schreibstils und der eingesponnenen Informationen über das "grosse Ganze" bis zum Schluss. Auch die Hochzeitszeremonie ist amüsant gestaltet und verkommt keinesfalls zum SF-Kitsch. Eigentlich bin ich ja persönlich kein grosser Freund von Arndt Ellmer-Romanen, dieser jedoch konnte mich überzeugen und lässt mich auf mehr hoffen.
Bezüglich der Handlung scheint man ja tief in die Trickkiste zu greifen. Erst verdreht man normales Howalgonium im Hyperraum und beschiesst es mit Quintronen (?), dann soll auch noch der gute alte ATG-Schirm wieder aus der Mottenkiste geholt werden und zum Einsatz kommen. Die Laren lassen grüssen. Aber ob die Terminale Kolonne nicht schon längst eine Antwort darauf hat? Denn die Terminalen Ermittler sollten ja nicht nur Erkenntnisse über die einzelnen Persönlichkeiten in der Galaxis sammeln, sondern auch über die jeweiligen technischen Möglichkeiten. Da ist ein Bauplan eines Kristallschirms oder eines ATGs nicht unbedingt was neues....