Serie / Zyklus: Perry Rhodan: Terra Nova | |
Lfd. Nummer: 2304 | |
Titel: Schatten über Atlan-Village | |
Autor: Michael Marcus Thurner | |
Verlag: Pabel Moewig | |
Titelbild: Oliver Scholl | |
Erscheinungsdatum: 14. Oktober 2005 | |
zusätzliche Inhalte: | |
Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Nach der Vernichtung von TRAICOON 0098 konnte der duale Kapitän Zerberoff vor der Flotte der Terraner fliehen. Mit seiner Dunkelkapsel macht ersich auf den Weg nach Terra, denn um sein Versagen vor den höhreren Mächten der Terminalen Kolonne zu rechtfertigen, braucht er entsprechende Beweise, das die Dunklen Ermittler im Solsystem geschlampt und wesentliche Hinweise, welche für die Eroberung des Systems wichtig sind, unterschlagen haben. Als er den solaren Funkverkehr mithört, fallen ihm zwei Begriffe auf, welche ihm bislang unbekannt waren und die auch nicht in den Unterlagen der Dunklen Ermittler aufgeführt wurden: BACKDOOR und TERRANOVA-Flotte. Jedoch wird sein Interesse an diesen Projekten abgelenkt durch einen Psi-Kontakt mit einem Terraner - ein Vorfall, der Zerberoff sowohl fasziniert als auch entsetzt. Wie er feststellt, verbirgt sich hinter seinem Kontakt der junge Marc London, ein Student der Kosmopsychologie, der an der Waringer Universität eingeschrieben ist. Nicht nur Zerberoff wird von der Gabe Londons angezogen, auch die materielle Projektion Fawn Suzuke, der jungen Monochrom-Mutantin, die als Botin des Nukleus fungiert, scheint sich in der Nähe des jungen Mannes zu stabilisieren.
Natürlich muss sich Marc London gleich in Suzuke verlieben und von nun an tagaus, tagein von ihr schwärmen. Unterbrochen wird seine Tragträumerei von Zerberoff, der beschliesst, den für ihn interessanten Mann zu entführen. Für diesen wird die Jagd jedoch erschwert, da der Chefwissenschaftler der LFT Malcolm S. Daellian das als "Ultra-Giraffe" bekannte Messgerät höherdimensionaler Energien in Zusammenarbeit mit der USO weiterentwickelt und den "Kantor-Sextant" schafft: Ein Gerät, mit dem man nun Dunkelfelder anmessen kann und somit den Fahrzeugen und Personen der Terminalen Kolonne, die sich damit schützen, die Unsichtbarkeit nimmt. Auch Zerberoff in seiner Dunkelkapsel wird entsprechend angemessen und erlebt eine Treibjagd durch die Einheiten der terranischen Flotte.
Zur gleichen Zeit eröffnet Perry Rhodan die erste Transmitter-Verbindung aus dem Sol-System nach dem Zusammenbruch der Hypertechnologie. Mit dem Projekt BACKDOOR schaffte er eine Verbindung zwischen Merkur und Maldonaldo, einem Planeten des Wega-Systems, um Waren und auch Raumschiffe in Nullzeit zu befördern - kein Kunststück bei einem Käfigtransmitter mit 90 Kilometer Durchmesser. Die hierfür nötige Energie wird aus der Sonne gezapft.
Der Roman von Thurner widmet sich vordergründig dem normalen Leben in Terrania - aufgebaut auf dem Alltag von Marc London. Dieser hat wie jeder junge Mann Ärger mit den Eltern, mit der Schwester, der Schule und den Frauen insbesondere. Sein Verlieben in Suzuke kommt ihm da nur recht, da er sich so seinen sonstigen Allerweltsproblemen entledigen kann. Dem Leser jedoch wird recht bunt und fröhlich aufgezeigt, das sich das Leben im Jahr NGZ 1344 nicht sehr vom Leben im Jahr 2006 unterscheidet - von der verwendeten Technik einmal abgesehen. Schade eigentlich - sollte man doch davon ausgehen, das sich die Kultur und die Gesellschaft in mehreren tausend Jahren wesentlich ändern - vergleiche man nur den Anfang des 20. Jahrhunderts mit heute. Insofern hat es sich der Autor recht leicht gemacht. Zwischen der recht für den jugendlichen Leser gestalteten Geschichte präsentiert uns Thurner noch die eine oder andere Information aus dem Exposé, welche sich doch noch als sehr interessant erweist. BACKDOOR ist gleichzeitig der Anfang als auch der kümmerliche Rest der geplanten galaxisweiten Transmitterstrecke. Mehr wird da wohl nicht werden.
Ein durchschnittlicher Roman, unterhaltsam zu lesen, jedoch ein Stück zu sehr Jugendliteratur. Naja, das eröffnet neue Käuferschichten...