| Serie: James Bond 11 Eine Besprechung / Rezension von Andreas Schweitzer |
Das Jahr 1977 stellt in der Kinogeschichte einen Wendepunkt dar. In diesem Jahr erschien ein Film auf der Leinwand, der sich zu einem kulturellen Phänomen entwickeln sollte. George Lucars revolutionierte das Kino mit STAR WARS nachhaltig und ebnete den Weg für eine neue Art von Film, der mit Spezialeffekten gespickt war. In der Folgezeit wollte nun jedes großes Studio ein effektbeladenes Prestigeobjekt haben. United Artists entschied sich dafür ihren lukrativsten Helden in den Weltraum zu schicken: James Bond.
Geht in der Vorlage von Ian Fleming noch um eine Rakete, so hat man es hier nun mit einem Space Shuttle zu tun, dass bei einem Überführungsflug spurlos verschwindet. James Bond soll herausfinden, wo das Ding geblieben ist und reist in die USA zum Hersteller des Raumschiffs. Der Milliardär Drax ist wenig erbaut auf die Einmischung des Agenten. Also muss er aus dem Weg geräumt werden. Doch er hat die Rechnung ohne James Bond gemacht.
Lois Chiles als toughe CIA-Agentin Holly Goodhead steht Roger Moore diesmal zur Seite. Leider war MOONRAKER der einzige wirklich bemerkenswerte Film den die Schauspielerin gemacht hat. Im dem STAR WARS-Ripp-Off KAMPF UM DIE 5. GALAXIS, in der auch Richard Kiel mitspielte, gab sie keine so gute Figur ab. MOONRAKER beschert uns auch die Rückkehr von Jaws, der zwar immer noch böse ist, aber sehr sympathisch dargestellt wird. Er ist auch einer der ganz wenigen Gegenspieler Bonds, die dies überlebt haben. Etwas blass hingegen wirkt der Hauptschurke Drax, der von dem französischen Schauspieler Michael Lonsdale gespielt wird. Er gibt den üblichen wahnsinnigen Schurken, der die Welt vernichten will, um eine neue Ordnung aufzubauen. Das Problem an der Sache ist, dass Stromberg im vorigen Film genau das gleiche vorhatte.
Auch wenn die Story stellenweise etwas hinkt, die Action- und Spezialeffektszenen tun es nicht. Vor allem im letzten Akt zeigen die Effektleute, was sie können. Das Ergebnis ist beeindruckend, denn man stand damals noch relativ am Anfang und konnte nicht mit Computeranimationen schönen, wie es heute gemacht wird. Deswegen sehen die Modellshots auch heute noch sehr gut aus.
Auch bei MOONRAKER wurde der englische Ton auf Dolby Digital 5.1 hochgejubelt. Dennoch klingt er vergleichsweise etwas rau. Der deutsche Ton liegt, im Gegensatz zur Coverinformation, in Stereo vor. Er ist sehr gut verständlich, hat aber wenig Räumlichkeit, was bei einem Film dieses Alters nicht verwunderlich ist. Das anamorphe Filmbild sieht ebenfalls noch gut aus. Allerdings fällt der Einsatz eines Rauschfilters auf, das ein wenig auf die Kosten der Details geht. Dennoch kann man zufrieden sein.
Neben den üblichen Extras gibt es auch auf dieser DVD eine weitere Dokumentation. Passenderweise geht es hier um die Spezialeffekte, wobei hier Leute wie John Stears (STAR WARS) und Derek Meddings (GOLDENEYE) zu Wort kommen. Auch auf das Productionsdesign wird nocheinmal einen Blick geworfen, wobei die Oscarpreisträger Ken Adam und Peter Lamont einiges zu erzählen haben. Auf jeden Fall sehenswert.
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