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Titel: Monster Allergy Band 2: Episode 5 bis 8
Eine Besprechung / Rezension von Frank Drehmel |
Der zweite Sammelband der urkomischen Comic-Reihe wartet wiederum mit vier der insgesamt 29 Episoden auf, wobei es –sinnvollerweise - mit „Der besternte Hüter“(Il tutore stellato), „Auftritt: Charlie Schuster“(Arriva Charlie Schuster), „Monster im Glas“(Monstri in scatola) und „Flucht auf den Leuchtturm“(Il rifugiatore del faro) chronologisch weitergeht.
Während sich Timothy-Moth, der katzenförmige Hüter Zicks, noch in seinem Ruhm sonnt, versuchen sein Schützling und dessen kecke Freundin, die entführten bzw. gestohlenen Katzen ihren rechtmäßigen Besitzern zurückzubringen. Es dauert allerdings nur einen gefühlten Augenblick bis die beiden Kinder der Schulalltag wieder einholt, der durch Zickereien, verletzte Gefühle und Eitelkeiten geprägt ist, jedenfalls solange, bis Zick und Elena Krausbart, einem gleichermaßen berüchtigten wie toten Piraten, nachspüren, welcher als schwarze Seele sein Dasein fristen muss und sich an Monstern gütlich tut, indem er sie schlichtweg frisst. Dass das für Zicks meist unsichtbare Freunde suboptimal ist, versteht sich von selbst. Und dass Elena schwarze Seelen solange bequatschen kann, bis diese in Tränen ausbrechen, ist auch eher weniger überraschend.
Nach überstandenem Krausbart-Abenteuer geht es Hüter Timothy an den Kragen; denn sein eher lockerer Umgang mit Vorschriften in Verbindung mit der Tatsache, dass ihm die Monster in Zicks Haus mehr oder weniger auf der Nase rumtanzen, lässt seine vorgesetzten Hüter disziplinarische Maßnahmen in Erwägung ziehen. Doch zuvor bedarf es dafür einer genaueren Inspektion durch den hochgradigsten Hüter Jeremy-Joth. Als sich dieser miesepetrige Unsympath in Zicks Haus breitmacht, hält sich die Freude aller Beteiligten in Grenzen. Unterdessen steht die Beziehung von Elena und ihrem monstersichtigen Freund einmal mehr und wie gewöhnlich unter einer gewissen Spannung; und dass dann auch noch ein Typ auftaucht, der sich als Elenas Freund und mit Charlie Schuster vorstellt, hebt Zicks Stimmung nicht gerade in nicht-eifersüchtige Sphären. Allerdings umgibt Charlie ein Geheimnis, das dann ein ganz anderes Licht auf die Angelegenheit wirft.
Eines Tages entdecken Zick und Charlie durch Zufall im Keller einen Raum, in dem sich unzählige Einmachgläser befinden und darin gefangen: Monster!. Für den Jungen ist diese Entdeckung Anlass genug, seine verstorbenen Großeltern und Timothy bezüglich der Hintergründe auf die Nerven zu gehen. Schnell findet Zick heraus, dass das Ganze mit seinen besonderen Fähigkeiten zu tun hat und auch er als Bändiger in der Lage sein soll bzw. wird, auf ähnliche Art Monster einzuwecken. Da das allerdings nicht ohne Risiko ist, versuchen sein Freunde, ihn von dieser Spur genauso abzubringen, wie von der, die zu seinem verschwundenen Vater führt. Unterdessen lassen die Monster Timothy weiter die Grenzen seiner Autorität spüren, was darin gipfelt, dass Zicks treuer Freund als Hüter abgesetzt und durch den übellaunigen Jeremy-Joth ersetzt wird.
Und der neue Hüter macht sich gleich weitere Freunde, indem er Hüterin Lardine, die in Elenas Haus Quartier bezogen hat, anweist, für ihre Schützlinge ein neues provisorisches Zuhause zu beziehen. Vorgesehen als sogenannte Haftoase ist ein alter Leuchtturm, dessen Wächter Monstern gegenüber freundlich gesonnen ist. Allerdings wird aus dem lockeren Umzug dann doch für alle Beteiligten –und insbesondere Zick - ein veritables und gefährliches Abenteuer.
Neben dem obligatorischen und - wie gehabt –umwerfenden Humor zeichnet sich dieser Sammelband dadurch aus, dass sowohl die Figuren –und hier insbesondere Zick in Bezug auf seine Fähigkeiten - eine deutliche Entwicklung erfahren, als auch der gesamte Hintergrund stärker beleuchtet wird, angefangen bei Zicks Familiengeschichte über die Hüter-Hierarchie bis hin zu eher allgemeinen Ausführungen über das Verhältnis von Monstern und Menschen oder die Eigenarten einiger Monster-Klassen bzw. -Rassen/-Sorten. Allerdings sind die Autoren weit davon entfernt, den Erklärbär zu spielen, sondern stellen weiterhin ganz die luftig-leichter Story, pointierte Dialoge und eine hinreißende Situationskomik in den Vordergrund.
Für das Artwork gilt Ähnliches wie zuvor: „Sense of Wonder“pur! Skurrile, bizarre, liebevoll gezeichnete Figuren und einem phantastischen, detailreichen Ambiente.
Fazit: Wer auf Urban-Fantasy, federleichte und dennoch ausgeklügelte Storys sowie urkomische Situationen und Dialoge steht, der kommt an dieser italienischen Comic-Serie nicht vorbei. Grandios!