Reihe: Mercy Thompson, Band 5 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Eigentlich könnte Mercy Thompson zufrieden Leben sein. Stets war Sie ein Einzelgänger gewesen, doch nun hat sie in Adam Hauptmann einen verlässlichen Partner gefunden. Beide verstehen sich bestens, doch die Probleme fangen erst an, denn Mercy ist ein Walker, d. h. sie kann Geister sehen und sich in einen Kojoten verwandeln, während Adam der Alpha des lokalen Werwolf Rudels ist. Das Rudel will nicht eine Kojotin als Partnerin ihres mächtigen Anführers akzeptieren und die Werwolf Magie kann sie auch nicht recht verstehen. Doch all diese Probleme treten in den Hintergrund, als ein befreundeter Feenmann ihr ein Buch leiht und kurz darauf verschwindet. Alles deutet darauf hin, dass die Kidnapper hinter dem Buch her sind und zu einer mächtigen Feenfraktion gehören. Zu allem Überfluss macht ihr Ex-Freund Samuel Probleme. Er ist selbst für einen Werwolf uralt und hat versucht sich umzubringen. Nun hat seine Wolfshälfte gezwungener Maßen die Kontrolle übernommen, doch wenn Mercy Samuel nicht zur Vernunft bringt, übernimmt das Tier die Kontrolle und er muss getötet werden.
Patricia Briggs hat wieder eine gute Basis für ihren bereits fünften Mercedes Thomson Roman geschaffen. Viele Handlungselemente, die doch irgendwie miteinander verwoben sind. Hervorzuheben ist, dass die Autorin nicht, wie viele andere erfolgreiche Autoren, die Umfänge der Romane einer Reihe stetig erweitert und meist um unnötige Längen erweitert. Die Autorin behält den Fokus und schreibt ohne Längen ihre Geschichten im richtigen Erzähltempo. Schön ist auch, dass sie weiterhin behutsam die Geheimnisse ihrer Welt enthüllt und nach wie vor mit Informationen geizt. Das macht das Lesen weiterhin interessant und versetzt den Leser auf den Wissensstand der Protagonistin. In der zweiten Hälfte wird das Buch ein wenig vorhersehbar und die Feengeschichte kann nicht vollends überzeugen. Vielleicht gab es aber auch in jüngster Zeit einfach zu viele ähnliche Geschichten. Gegenüber einer Harry Dresden Geschichte, einer Urban Fantasy Reihe, in der das Feenvolk eine wichtige Rolle spielt, kann dieser Roman leider nicht so gut bestehen. Dennoch gibt es viele typische Elemente für die Reihe und handwerklich ist Particia Briggs‘ Werk frei von Tadel. Und sobald sie sich wieder auf die Werwolf Elemente konzentrierte, wurde die Geschichte richtig gut. Hierin liegen die Stärken der Erzählung.
7 von 10 Punkten.