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Titel: Der kleine Hobbit Eine Besprechung / Rezension von Thomas Backus
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In einer Höhle in der Erde, da lebte ein Hobbit.
Mit diesem Satz beginn eines der faszinierendsten Bücher der Weltgeschichte. Ich las es als Kind, und ich war davon begeistert. Das bin ich immer noch. Ich habe das Buch mehrfach gelesen. Ich habe das Hörspiel gehört – und ich habe den (ersten) Film gesehen.
Okay, ich habe auchd en Zeichentrick gesehen, und das ist das einzige Kapitel des Buches, das mich enttäuscht hat. Vergessen wir den Zeichentrickfilm.
Bilbo Beutlin ist ein gemütlicher Typ, der das Essen schätzt, und eine Pfeife vor der Tür geraucht, im strahlenden Sonnenschein. Er genießt den Tag.
Da kommt ein grauer Wanderer vorbei, der ihm aus seinem idyllischen Abenteuer hinaustreiben und in ein Abenteuer verwickeln möchte. Nein danke, antwortet der kleine Hobbit, und damit scheint er seinen Standpunkt klargemacht zu haben. Abenteuer schätzt er (und sein gesamtes Volk sieht es genauso) nicht hoch ein. Man verpasst dadruch nur seine Mahlzeiten. Eine Vorstellung, die sichs ehr bald bewahrheiten wird – denn der seltsame Typ, ein Zauberer, ist nun erst recht angestachelt, dem Müßiggänger zu einer (mehr oder weniger) gesunden Abwechslung zu verhelfen.
Ja, dann kommen die Zwerge. Die sind nicht so grimmig, wie man sich Zwerge im Allgemeinen so vorstellt. Sie machen sogar Musik, und zwar ganz tolle Musik. So eindringlich singen sie von den Berg und von deren Schätzen, dass selbst ind em bödenständigen Hobbit ein wenig Abenteuerlust aufblitzt. Dass er sich dann doch der Truppe anschließt, das überrascht sicherlich niemanden mehr, als ihn selbst.
Der Weg der Zwerge führt durch Trollland, durch die Höhlen der Orks (wo Bilbo einen Ring findet, der ihn unsichtbar macht – und der später im Herrn der Ringe noch eine gewichtige Rolle spielen soll), auf Adlersschwingen über die Berge. Sie treffen Elrond, einen Elbenfreund (einen Halbelb) und Beorn einem Pelzwechsler. Sie müssen durch den Düsterwald, wo ganz fiese Spinnen hausen. Und nachdem sie all diese Abenteuer bestanden haben, stehen sie vor einem Drachen, der mit einem Schlag die ganze Zwergenstadt ausgelöscht hat. Dreizehn Zwerge und ein Hobbit...
Der Hobbit ist ein Kinderbuch, aber eines von epischen Ausmaßen. Es hat all die Vorzüge des Herrn der Ringe, ohne seiner schwerfälligen (und manchmal langatmigen) Sprache ausgesetzt zu sein. Ein tolles Buch, das ich schon mehrfach gelesen habe, und das ich noch mehrfach lesen werde.
Das Buch gibt es mittlerweile in etlichen Ausgaben. Bei dtv in der Übersetzung von Walter Scherf, bei Klett-Cotta in der von Wolfgang Krege. Von ihm liest sich der erste Satz so:
In einem Loch im Boden, da lebte ein Hobbit.
Das entspricht mehr dem Original. Die Klett-Cotta-Ausgabe ist auch ungekürzt, insbesondere was Lieder und Gedichte angeht. Hier heißt das Buch auch schlicht Der Hobbit. Allerdings ist der kleine Hobbit eben meine Kindheitserinnerung, und auch wenn der Smaug vom Titelbild des Kinderbuches nicht wirklich der Beschreibung im Buch entspricht, so hat er doch seinen eigenen Zauber.
Der ernsthafte Hobbit-Freund wird sich ohnehin beide Übersetzungen zulegen – und abwechselnd in der einen, oder der anderen schmökern.
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Titel: Der kleine Hobbit
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Titel: Der Hobbit oder Hin und zurück
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