Titel: Maliande - Der Ruf der Drachen Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Im Land Rokal, dem Grenzgebiet der südlichen Achse, gibt es die geheimnisvolle Flüssigkeit, die sich Maliande nennt. Die eigentlichen Anwender sind die Orks, die die Macht der Magie, die dieser Flüssigkeit innewohnt, auch verstehen. Aber mit dem Vordringen der Menschen gelingt es diesen, nicht nur das Maliande in Besitz zu nehmen, sondern auch langsam zu verstehen und anzuwenden.
Resilir ist ein Ork und bedient sich der Magie von Maliande. Er ist gleichzeitig Herrscher einer Orkmeute, die in einem Berg haust, deren Untergrund von Feuer und Magma erwärmt und erhellt wird, dessen Höhlendecke aber so kalt ist, dass sich das Wasser dort abkühlen kann und langsam Stalagtiten bildet. Damit lernen wir schon mal die Gegner der Menschen kennen.
Dann die Menschen selbst. Da ist Nahim, der als Begleiter von Vennis unterwegs ist und deren Dritter im Bunde Brill ist. Der sitzt todkrank auf seinem Pferd. Die drei Männer wollen weiter in den Norden, benötigen jedoch erst einmal Hilfe. Die finden sie beim Bauer Balam Trubur. Dieser arbeitet auf seinem Feld, nur einen Stock in der Nähe, als die Männer auf ihren Pferden auf ihn zureiten. Der Bauer, obwohl er sieht, dass Vennis mit einem Schwert bewaffnet und ihm damit hoch überlegen ist, holt seinen Stock. Er stellt sich vor, was aber die drei Helden, die die eigentlichen Sympathieträger des Buches sein sollen, nicht tun. Wie unhöflich. In einem scheinbaren Anfall geistiger Umnachtung, anders kann man das nicht nennen, lädt der Bauer die Fremden ein, in seinem versteckt liegenden Bauernhof zu bleiben. Zuerst nur, um den kranken Brill zu heilen, dann jedoch fast ein halbes Jahr, weil der Winter früh einkehrt. Erst spät auf dem Hof nennen die Männer ihren Namen.
Mal ehrlich. Wenn bei mir drei Fremde an der Tür stehen, sich nicht vorstellen und schwer bewaffnet sind, die Leute lade ich doch nicht ein, bei mir einzuziehen. Ein bisschen Logik erwarte ich in Fantasy-Romanen schon. Vor allem wenn es um die Handlung geht. Letztere konnte mich nicht überzeugen. Dann haben wir noch die Liebesbeziehung zwischen Nahim, einem der drei Fremden und Lehen, der Tochter des Bauern. Also etwas romantische Fantasy mit all den Problemen eines Romans für junge Mädchen. Die ausführlichen Beschreibungen zu Anfang des Buches entführen leicht in die fremde Welt und lassen uns als Leser dort, ohne dass wir wissen, was wir da sollen. Wir bekommen zudem eine lange, ausführliche Beschreibung der Welt, und ich war mehrmals nahe daran zu sagen, weniger wäre besser gewesen. Ich habe das Buch der Autorin, die sich hinter einem Pseudonym versteckt, sehr oft aus der Hand gelegt, um etwas anderes zu lesen. Die Idee ist gelungen. Magie, die sich stofflich verbindet und so als Flüssigkeit wie eine Droge oder Arznei genommen werden kann. Vor allem aber auch, weil sie Nebenwirkungen zeigt. Aber das war es auch schon. Und jetzt soll auch noch eine Fortsetzung geschrieben werden. Dann doch lieber die Bücher von Torsten Lows Dunkel über Daingistan.