Titel: Dunkel über Daingistan - Teil 1: Tag (2005) Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Seit mehr als 400 Jahren lagt die Stadt Tasmana unter einem magischen Schirm, der durch die Magier der Stadt aufrecht erhalten wird und nur die Zauberkundigen konnten durch das Öffnen einer Lücke anderen Bewohnern der großen Insel Daingistan Zutritt zur Stadt gewähren. So gut der Schutz aber auch gewesen sein mag, so sehr isoliert eder Schirm die Stadt. Die Bewohner Tasmanas hatte nicht mitbekommen, wie ein Stamm Hagliden auf der Insel siedelte. Die gutmütigen Riesen waren neben anderen Völkern Teil des vielfältigen Lebens auf der Insel. Dann jedoch entschloss sich der Hunyad, Herrscher über Tasmana, den Schirm fallen zu lassen, denn die Stadt braucht dringen Handel um wieder aufzublühen. Der Zeitpunkt aber war schlecht gewählt, denn kurz nach der Öffnung entbricht ein Krieg, an dem Mächte beteiligt sind, von denen die Bewohner Daingistans noch nicht ahnen. Es kommt zur Schlacht um die Festung Dorgur. Nach heftigen Kämpfen kann die Allianz von Daingistan den Sieg verzeichnen, doch aus diesem Sieg entwächst neues Unheil und die Mächte der Finsternis schicken sich erneut an Daingistan zu vernichten.
Autor Torsten Low erzählt seine Geschichte anhand von einigen Protagonisten. Da ist Godarn, Hauptmann der Wache von Tasmana, der einige Narben der Vergangenheit mit sich rumschleppt und der an vorderster Front mit den Feinden auf der Insel konfrontiert wird. Da Isandra, die Geliebte von Godarn, der auch schon übel im Leben mitgespielt und die von dem Adligen Isgarald verfolgt wird. Und da ist Asmar, Adept der Magie, der zunächst als Schildwächter des magischen Schirms beginnt und später zum Kampfmagier ausgebildet wird. Darüber hinaus gab es eine Reihe vor weiteren Figuren, die Ereignisse auf entfernten Orten beschreiben und so von den Geschehnissen auf der Insel fern ab von Tasmana zu erfahren.
Im ersten Buch wirkt die Geschichte noch etwas unausgegoren. Die vielen, oft zu schnellen Wechsel der Handlungsschauplätze macht die Erzählung sehr hektisch und es erschwert dem Leser, sich in die Geschichte zu vertiefen. Auch stilistisch bot der erste Roman wenig Herausragendes, jedoch konnte man die gute Konzeption der Geschichte sehen. Im zweiten Band dann wird die Geschichte deutlich besser und das Lesen viel flüssiger. Die Personen werden entwickelt, vertieft und bekommen auch dunkle Seiten. Und genau das macht einen Protagonisten ja interessant. Also eine deutliche Steigerung mit Band zwei - der Leser bekommt richtig Lust auf Band dreu, der aber leider wohl dieses Band nicht mehr 2008 erscheinen wird.
Eine Anmerkung zu der Buchausgabe: Torsten Low hat diese Bücher nicht nur selbst verlegt, sondern auch selbst produziert und gebunden. Dies erklärt auch die sehr ungewöhnliche Ausgabe für eine Selbstverlagpublikation - Taschenbuchformat, aber mit festen Einband in Leinen. Innen gibt es auch Überraschungen, denn die Bücher sind illustriert und außerdem gibt es, ganz ungewöhnlich, ein Einmerkband. Die Qualität der der Grafiken ist vor allem im ersten Buch mäßig, aber auch hier ist eine Steigerung bei Band 2 zu verzeichnen.
Fazit: Eine sehr ambitionierte Reihe im ungewöhnlichen Format, die im Fortlauf deutlich besser und interessanter wurde.