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Genre: Fantasy / Comedy Eine Rezension von Judith Madera (Weitere Rezensionen von Judith Madera findet ihr hier auf fictionfantasy oder auf ihrer Website www.literatopia.de) |
Während Aladin nach dem Kampf mit dem schwarzen Magi Judar (Judal) bewusstlos ist, stellt sich Ali Baba seinem Schicksal und spricht mit seinem Bruder, dem König von Balbadd. Es gelingt ihm, eine friedliche Revolution herbeizuführen und die Monarchie abzuschaffen. Als Ali Baba dem Volk verkündet, dass Balbadd als Republik wiederauferstehen soll, stellt sich ihm jedoch sein Kindheitsfreund Kassim in den Weg. Dieser steht unter dem Einfluss dunkler Magie und hetzt das Volk gegen Ali Baba und die Königsfamilie auf. Es entbrennt ein blutiger Krieg und ein schwarzer Dschinn droht, Balbadd zu zerstören. Da erscheint Aladin und gibt Ali Baba Kraft, um seinen Freund Kassim und Balbadd zu retten …
Der Kampf um Ali Babas Heimatstadt strebt seinem Höhepunkt entgegen. Durch das Elend der Menschen versammeln sich immer mehr schwarze Rukh in Balbadd, um das Schicksal zu verändern und ins Negative zu verkehren. Im Gegensatz zu den lichtfarbenen Rukh, die Aladin stets umschwirren, nähren sie sich aus Hass und Verzweiflung. Dunkle Gestalten nutzen dies, um Balbadd mit Hilfe des schwarzen Magis Judar ins Chaos zu stürzen. Noch ist Aladin nicht stark genug, um es mit Judar aufzunehmen. Zudem hat er seinen Dschinn verloren. Aladin ist damit gezwungen, sich weiterzuentwickeln und zu lernen, wie man richtig Magie wirkt.
Ali Baba hält an seinem Glauben an die Menschen fest und bemüht sich mit allen Kräften um eine friedliche Lösung. Er wünscht sich nichts mehr, als dass alle Menschen in Balbadd glücklich leben können. Das ist zwar naiv, aber Ali Baba zeigt auch, dass er nicht glaubt, alle Probleme lösen sich von selbst. Er weiß, dass ihm und Balbadd ein harter und steiniger Weg bevorsteht, doch er ist fest entschlossen, alles Nötige zu tun, um zu helfen. Unterstützung erhält er dabei vor allem von Aladin und Sindbad, dem König von Sindria. Letzterer birgt nach wie vor viele Geheimnisse und man kann noch nicht einschätzen, welche Macht in ihm schlummert. In den Folgen 18 und 19 bekommt man erstmals sein wohlhabendes Königreich zu Gesicht.
Magi – The Labyrinth of Magic bleibt spannend und bietet viel Abwechslung. Imposante Kämpfe, bei denen unter anderem Feuer- und Eismagie gewirkt wird, wechseln sich mit tiefgreifenden Dialogen und viel Humor ab. Dieses Mal merkt man deutlich, dass die Drehbücher zu den einzelnen Episoden von verschiedenen Leuten stammen, denn manche Folgen fallen ziemlich aus dem Rahmen. Auch Aladins Vorliebe für große Brüste wirkt aus westlicher Sicht vollkommen deplatziert, schließlich ist er ein Magi, der Weisheit und Macht in sich vereinen soll. Außerdem ist er immer noch ein Kind. Aber diese humorvollen erotischen Anspielungen sind nun einmal typisch japanisch – am besten blendet man die unpassenden Szenen einfach aus.
Mit beinahe jeder Folge kommen neue Charaktere hinzu, was die Serie inzwischen etwas unübersichtlich macht. Beispielsweise lernt man nun alle Mitglieder von Sinbads Gefolge kennen und auch auf Seite des Kaiserreichs Kou und der Antagonisten treten neue Figuren auf. Da bleibt wenig Zeit, die Nebencharaktere richtig vorzustellen. Einzig Ali Babas Freund Kassim wird greifbar für den Zuschauer. Die Freundschaft, die ihre Wurzeln in der Kindheit hat, wird mit all ihren Höhen und Tiefen dargestellt, ebenso wie das tragische Ende. Um sich die wichtigen Charaktere besser merken zu können, besitzen sie alle ein sehr auffälliges Aussehen, inklusive bunten Frisuren und extravaganter Kleidung. Statisten wie das Volk in Balbadd oder Soldaten sehen dagegen schlicht und grau aus.
Fazit
Magi – The Labyrinth of Magic gewinnt an Tiefe und allmählich lüftet sich das Geheimnis um die schwarzen Rukh und den dunklen Magi Judar. Als Zuschauer muss man mit einer Vielzahl neuer Charaktere zurechtkommen, doch dafür bleibt Magi auch durchweg extrem spannend. Ein zauberhafter Anime aus 1001 Nacht, der mit Originalität, schrillen Farben und liebenswerten Protagonisten überzeugt. 8 von 10 Punkten.