| Hersteller: LucasArts/Activisionbr |
Was für eine verrückte Idee: Man spielt die klassische Star-Wars-Trilogie (also "Eine neue Hoffnung", "Das Imperium schlägt zurück" und "Die Rückkehr der Jedi Ritter") in Form von 18 Episoden (je 6 zu jedem Film) durch. Dabei gilt es, Sturmtruppen zu überwinden, dem Todesstern zu entkommen und ihn anschließend in die Luft zu blasen, den Angriff auf die Eisbasis zu überleben und den eingefrorenen Han Solo dem fiesen Jabba abzujagen. Und natürlich noch vieles mehr. Das Ganze wird immer begleitet durch alternative Szenen aus den Filmen (immer ein klein wenig verändert und nicht selten sehr komisch), die als Intros oder Extros zu den einzelnen Kapiteln dienen.
Die Spielsteuerung selbst ist fast perfekt. Man kann fast 100 verschiedene Charaktere spielen und auch - nur bei bestimmten Levels wie z. B. dem Angriff auf den Todesstern - auf eine große Auswahl an Raumschiffen zurückgreifen. Dabei gibt es zwei Modi, wie man die einzelnen Kapitel spielen kann: Der Story Modus, in dem die Figuren fest vorgegeben sind, und das sogenannte freie Spiel, in dem man sogar mit selbst zusammengesetzten Legomännchen agieren kann. Doch der Lego-Aspekt beschränkt sich nicht nur auf die Figuren, die 1:1 aussehen wie Lego-Männchen, sondern auch auf die Ausstattung. Alles sieht aus, als wäre es aus Lego-Steinen gebaut, und wenn man darauf schießt, dann zerfällt alles auch in Lego-Steine. Als besonderer Gag muss man hin und wieder Konsolen, Schalter oder sogar Türen aus Lego bauen. Allerdings verfügen die Helden über das Wissen, wie man zusammenbauen muss und machen dies ganz automatisch.
In jedem Level gibt es 10 Minikits, also insgesamt 180 Stück, und wenn man alle hat, dann werden Bonuslevel freigeschaltet. Wie man an die einzelnen Minikits kommt, ist allerdings Sache der Spieler, und man muss auf eine ganze Reihe von Figuren mit unterschiedlichen Eigenschaften zurückgreifen, um an jedes dieser begehrten Objekte zu kommen. Außerdem kann man in jedem Level Powersteine finden, die bestimmte Eigenschaften bringen, die das Spielen erleichtern. Einziger Wermutstropfen ist das Spiel mit zwei Personen. Hier ist die Steuerung nicht ausgereift, und an manchen Stellen bewirkt eine räumliche Distanz, dass eine der beiden Figuren in den Abgrund gezogen wird. Das kann dann ganz schön nerven. Es empfiehlt sich, bei diesen Passagen kurz den zweiten Spieler wegzuschalten, weil man sich sonst nur zerstreitet.
Aber das war auch schon der einzige Kritikpunkt. Das Spiel ist sehr liebevoll gemacht, von Leuten, die sowohl Star Wars als auch Lego sehr schätzen. Für den Kenner der Trilogie finden sich unzählige Anspielungen und Szenen, die die Geschichte liebevoller persiflieren. Ein Beispiel: In Jabbas Palast kann man ein Radio zusammen aufbauen. Dieses spielt dann eine rockige Version des Imperial March, und die sonst lästigen Wachen fangen an, Luftgitarre zu spielen. Oder bei der Flucht durch den Todesstern stößt man auf einen Raum mit einem Heißwasserbecken, in dem sich die Sturmtruppen entspannen. Allerdings legt ein wahrer Stormtrooper noch nicht einmal hierfür seinen Helm ab.
Fazit: Spaß ist Trumpf bei diesem Spiel, doch auch für Tüftler gibt es hin und wieder Stellen, die es notwendig machen, seinen Grips richtig fest anzustrengen.
9 von 10 Punkten.