Serie: Jant Shira, Band 1 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Verantwortung des Landes Awia liegt in den Händen des unsterblichen Imperators San und seiner fünfzig gleichfalls unsterblichen Freunde. Niemand weiß, warum Gott das Land verlies. Und warum das Land nun von Insekten bedroht wird, die mitten durch Awia eine Mauer bauen. Seit zwei Jahrtausenden kämpfen die Bewohner gegen dieses Bauwerk und die unheilbringenden Insekten an. Die Bewohner sind die üblichen Menschen, die Rhydanner, eine Art Katzenmenschen und die flugunfähigen, Flügel tragenden Awianer. Die Verteidigungslinie, die der Imperator aufbaute, hat dem Ansturm der todbringenden Insekten nicht standgehalten.
Einer der fünfzig Unsterblichen, ein Mischling aus Awianer und Rhydanner, ist Komet Jant Shiva, von dem dieser Roman handelt. Er feiert seit gut zweihundert Jahren seinen dreiundzwanzigsten Geburtstag. Er ist ein Lebemann, der, kurz gesagt, Wein, Weib und Party liebt. Und ein wenig Fliegen. Denn er ist der Einzige, der mit Flügeln ausgestattet ist und sich in die Lüfte erheben kann. Mit dem schlanken und leichteren Körperbau, den längeren Flügeln ist er und nur er, in der Lage zu fliegen. Seine angeborene Schnelligkeit hat ihn zudem zum Kurier des Imperators werden lassen. Zudem ist er im Besitz der Droge Kat, mit der er in eine parallele Welt eindringen kann. Behauptet er, verneinen die anderen. Bei jeder Überdosis wird er nach Andernort verschlagen. Dort leben Pferdemenschen, Echsenmenschen und andere mehr, die für ihn absolut fremdartig und faszinierend sind. Dem Wächter droht wie allen Abhängigen aber dadurch auch der Verlust der Realität, was den anderen wiederum Recht geben würde. Trotzdem wird er ausgesendet, den Ursprung der Insekten zu suchen. Was wiederum ihm recht ist, da er der Ansicht ist, die Insekten kommen aus der anderen Realität.
Die englische Autorin hat eine neue Phantasie ins Leben gerufen. Zumindest neu für die jetzige Zeit, beschäftigt sie sich nicht mit einem gewöhnlichen Hintergrund und einer Fantasy, die sich in einem "Aufgabe-durchführen-Abenteuer" ergötzt. Ein interessantes Land, mit einer schönen Karte im Innenteil, die aber von den Beschreibungen etwas abweicht. Eine aufregende Handlung, gute Erzählung, glaubhafte Dialoge. Was will man mehr?
Steph Swainson benutzt eine wirklich erfrischende Sprache. Sie ist erotisch-echt, gemein-blutig und in vielen Dingen sehr rauh. Es fließt viel Blut, hervorquellende Eingeweide werden beschrieben. Zudem wird das Buch aus der Sicht von Komet beschrieben, in Ich-Form. Der kleine Nachteil ist, eine Autorin beschreibt beim Sex die Sicht des Mannes. Auch manch anderes wirkt etwas aufgesetzt oder allenfalls nebelhaft beschrieben.