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Reihe: (Trilogie, 2. Band) Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Im Mittelpunkt steht zuerst einmal Claudia Bianchi. Die Polizistin ist damit beschäftigt, sich an einer groß angelegten Aktion in Rom zu beteiligen. Während der öffentlichen Veranstaltung sollen zwei Menschen den Tod finden. Claudia soll den Doppelmord verhindern. Ein Großaufgebot der Carabinieri kann nicht verhindern, dass die beiden Festredner sterben. Alle Theorien, die dazu dienen, das Unglück aufzuklären, verlaufen im Sand. Die Polizei tappt im Dunkeln. Dazu kommen Einbrüche und Entführungen. Die unbekannten Täter sind auf der Suche nach Unterlagen, die einen Hinweis auf den dunklen Gott geben.
Als Zielscheibe der Anhängerschaft einer alten Gottheit ist die Kommissarin Claudia Bianchi ständig in Gefahr. Zudem beschäftigt sie sich damit, Paul zu finden, den Vater ihres werdenden Kindes. Sie hatte da so ihre Befürchtungen, denn hatte Paul - von seiner Vermutung, ein Nachkomme des Teufels zu sein, getrieben - seinem Leben wirklich selbst ein Ende gesetzt? Und das, ohne zu wissen, dass er bald Vater werden würde? Inklusive der Rückblicke in die Vergangenheit der Polizistin wird die ganze Geschichte etwas langatmig. Bis Claudia endlich Paul findet.
Paul Kadrell, der ehemalige Jesuit, befürchtet, der Sohn des Teufels zu sein. Als gottesfürchtiger Mensch will er seinem Leben ein Ende setzen, wohl wissend, dass Selbstmord in der katholischen Kirche eine Sünde ist. Er erfährt jedoch, dass die römische Kommissarin Claudia Bianchi ein Kind von ihm erwartet. Also ein Kind vom Sohn des Teufels. Für die beiden zukünftigen Elternteile ein Alptraum. Könnte das Kind dementsprechend die Saat des Bösen in sich tragen? Ein Enkel des Teufels? Die beiden finden auf ihrer Suche in Rom eine uralte Prophezeiung. Die Weissagung erzählt von der Wiederkehr eines dunklen Gottes. Ist das der Teufel oder jemand anderes? Und wenn ja, wer? Janus, so der Name der alten Gottheit, wird zum Gegner des Paares. Aber warum? Sie kämpfen sich durch die Machenschaften und Ränkespiele, ebenso wie gegen direkte Angriffe.
Teufelszahl war ein guter Beginn, Teufelssohn ist wie so oft bei einem Mittelroman einer Trilogie etwas schwächer. Hoffen wir also auf einen großartigen Abschluss im dritten Teil. Dabei ist der Autor Jörg Kastner ein sehr guter Autor. Die Romane, die ich bislang von ihm gelesen habe, konnten mich immer überzeugen. Ich kann mich nur wiederholen, wenn ich schreibe: Jörg Kastner ist ein hervorragender Autor. Er versteht es, mit wenigen Worten mehr Spannung zu erzeugen, als andere Autoren, die Zeilen und Seiten schinden und mit vielen Worten nichts auszudrücken verstehen. In dieser Hinsicht ist Jörg Kastner ganz anders. Mit der Wahl der Schauplätze, bis hin zu den Katakomben von Rom, sucht er Plätze, die mit wenigen Worten zu spannenden Orten umfunktioniert werden. Dabei wird sein Rom nicht zu meinem Rom, wie ich es kennen lernte. Es ist vielschichtiger, weniger glänzend mit seinem Vatikanstaat. Wieder einmal kann er eine große Verschwörung vor den Augen des Lesers ans Tageslicht zerren.