|
Reihe: Justifiers, Band 4 Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Als Leiter einer Justifier Einheit hatte William J. Corrigian bislang wenig Glück. Sein letzter Einsatz war ein komplettes Desaster der mit der Auslöschung einer Kleinstadt endete. Die Schuld lag zwar nicht an ihm, sondern an den geistig minderbemittelten Betas (Mensch/Tier Hybriden), aber der Konzern sieht ihn in der Pflicht. Schwer verletzt werden ihm ohne Einwilligung Prototypen für die künstliche Sinneserfassung eingebaut. Mit seinem Justifier Team wir er mit einem scheinbaren Routineauftrag beauftragt. In seinem Team ist die Beta Füchsin Kit Lacroze, die einen besonderen Auftrag hat: Sie soll die Funktionsweise der Module beobachten und die Rückführung der Hardware gewährleisten. Das Leben Corrigians ist dabei von sekundäre Bedeutung. Am Einsatzort wird schnell klar: Das ist alles andere als Routine, denn die Stützpunk Holloway II wurde offensichtlich das Ziel einer Attacke durch einen feindlichen Justifier Trupp. Währenddessen bekommt die Auftraggeberin des Einsatzes mit einem Terroranschlag zu tun, der ihrem Entwicklungschef das Leben kostet und dem sie nur knapp entkommen konnte. Doch wer steckt hinter der Aktion, die sich gezielt gegen sie und ihre Abteilung richtete?
Der mittlerweise viere (fünfte, wenn man Collektor mitrechnet) Justifier Roman beginnt etwas holprig. Die Einführung der Protagonisten misslingt und es dauert etwas, bis die Handlung an Fahrt aufnimmt. Insgesamt ist die Konzeption des Romans mit den zwei Handlungsebenen unausgegoren, denn es gibt keinen wirklichen Zusammenhang und es sind eher zwei Geschichten, die parallel erzählt werden. Nach dem ersten Drittel baut sich dann aber Spannung auf. Mit der Einführung von Kit Lacroze wird die Handlung zudem um eine interessante Protagonistin erweitert und von da ab ist der Roman durchaus gelungen. Im weiteren Verlauf wird Corrigians dunkle Vergangenheit allmählich enthüllt und man versteht mehr und mehr, warum er dem Konzern so auf Gedeih und Verderben ausgelegt ist. Wenn das Lektorat hier mehr Hand angelegt hätte, wäre dies ein wirklich guter Roman geworden. So aber wurde aus der Geschichte zwar ein durchaus passabler Roman, aber es wäre mehr drin gewesen, was ein wenig bedauerlich ist.
6 von 10 Punkten.