Titel: John Carpenters The Ward |
John Carpenters neuester Streich spielt im Jahr 1966. Es geht um eine junge Frau namens Kirsten, die, nachdem sie aus nicht geklärten Gründen ein Haus angezündet hat, in eine psychiatrische Klinik gesteckt wird. Doch dort geht es nicht mit rechten Dingen zu. Nachts schleicht eine unheimliche Gestalt durch die Flure. Eine Patientin nach der anderen verschwindet spurlos. Als schließlich auch Kirsten bedroht wird, versucht sie, aus dem Krankenhaus zu fliehen.
Mit „The Ward“ erweist sich John Carpenter erneut als der Horrorregisseur. Mit klassischen Stilmitteln erschafft er eine unheimliche Atmosphäre, die schön-schaurig ist und alles hat, was man für einen gepflegten Horror braucht. Weder das nächtliche Gewitter fehlt noch der Blick in den Spiegel und auch nicht die obligatorische Duschszene. Carpenter erweist sich dabei einmal mehr als erfahrener Horrorspezialist. Nichts wirkt trivial oder plakativ. Nichts wirkt überflüssig. Jede Einstellung erhält ihren Sinn, wobei Carpenter auch gerne ein wenig zitiert. Zum einen sich selbst, was er als Erschaffer diverser Klassiker natürlich darf. Zum anderen auch Hitchcock, was der eigentlichen Thematik zugute kommt. Dabei drückt John Carpenter sämtlichen Szenen seinen persönlichen Stempel auf, was dazu führt, dass aus der mit einem niedrigen Budget ausgestatteten Produktion ein in seiner Ästhetik wunderbarer Horrorfilm bzw. Horrorthriller geworden ist. Natürlich erfindet Carpenter damit den Horrorfilm nicht neu. Aber das ist es auch nicht, was dieser Film bzw. der Regisseur wollte. Es geht allein um das Erzählen einer unheimlichen Geschichte, und das ist John Carpenter allemal gelungen. Der Film zelebriert das Unheimliche an und für sich. Zuschauer, die sich also einen blutigen Film erhoffen, sind hier fehl am Platz. Im Gegensatz zu einer armseligen Horrorshow, wie sie derzeit in allzu vielen amerikanischen Horrorfilmchen präsentiert wird, ist „The Ward“ eine Geisterbahnfahrt im klassischen Sinne. Der Aufbau der Spannung, die eingestreuten Schockmomente sowie die undurchsichtigen Figuren, welche die Handlung bereichern, machen den Film zu einem recht guten Gruselspaß.