Titel: Invasion Originaltitel: Invasion Autor: Eric L. Harry Übersetzung: Bernhard Liesen Buch/Verlagsdaten: Heyne Verlag, Dezember 2002, 752 Seiten, ISBN-13: 978-3453864351
In einer gar nicht fernen Zukunft ist China zu einer Supermacht aufgestiegen. Nach einigen kleineren militärischen Siegen in Südost-Asien hat sich das Riesenreich Japan und den gesamten Mittleren Osten einverleibt. Auch die Armeen Europas und Israels wurden zu Wasser und auf dem Lande besiegt. In einer Zeit der großen innenpolitischen Schwierigkeiten ist die USA zur Untätigkeit verdammt. Dies wird ihr zum Verhängnis, als die Chinesen beginnen, über die Karibik in das amerikanische Mutterland einzudringen und eine Invasion der USA zu starten. Das Buch ist ähnlich aufgebaut wie die Romane von Tom Clancy - es werden verschiedene Handlungspersonen aufgebaut, die man während des gesamten Konfliktes begleitet. Hierzu gehört nicht nur der US-Präsident, seine in der Armee kämpfende junge Tocher, sondern auch ein Mitglied der chinesischen Herrscherfamilie. Im Gegensatz zu Clancy beschränkt sich Harry auf wenige Personen, was auf der einen Seite eine geringere Bandbreite der Ereignisse liefert, auf der anderen Seite jedoch - und das wiegt schwerer - das Ganze übersichtlich lässt. Während in Clancy-Romanen oft Dutzende von Handlungsträgern im Gedächtnis bleiben müssen, sind es hier eine Hand voll. Von der durchaus interessanten und durchdachten Ausgangslage - nämlich der Herrschaft Chinas über große Teile der Welt - abgesehen, unterscheidet sich ein Harry-Roman vor allem in einem Punkt deutlich von dem häufig mit ihm verglichenen Tom Clancy. Letzterer versteift sich meist auf Strategien, Taktiken und Beschreibungen von militärischen Ausrüstungsgegenständen aller Art - Harry hingegen widmet sich dem einfachen Menschen und beschreibt seine Nöte und Ängste. Zwar ist das Ganze nicht unbedingt der allerbeste Stil, jedoch unterhaltsam und flüssig zu lesen. Wer einen spannenden Thriller aus dem Weltkrieg-Genre lesen möchte - zwar kein allzuhohes Niveau verlangt, aber doch gute Unterhaltung -, der ist mit diesem Buch gut bedient. Meine Wertung: 6 von 10 Punkten