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Titel: In meinem Himmel Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Peter Jacksons neuester Film handelt von einem ermordeten Mädchen, aus dessen Perspektive erzählt wird, welche Folgen ihr Tod für ihre Familie hat. Natürlich spielt hierbei auch die Suche nach dem Mörder eine gewisse Rolle. Doch diese erweist sich als weniger spannend, da von Anfang an klar ist, wer Susie umgebracht hat. Vielmehr konzentriert sich Jackson daher auf das Drama, welches sich innerhalb Susies Familie abspielt. In dieser Hinsicht kann der Film als gelungen bezeichnet werden. In recht düsteren Farben und einer sehr bedrückenden Stimmung zeigt der Film die zunehmende Verzweiflung der Eltern und den dadurch drohenden Auseinanderfall der Familie. Dies ist recht einfühlsam in Szene gesetzt, wird von hervorragenden Schauspielern verkörpert und hätte aus diesem Grunde alleine einen überraschend guten Film abgegeben.
Parallel dazu schildert der Film jedoch Susies Aufenthalt in einer Zwischenwelt, da sie noch nicht ins Jenseits kann, ohne zuvor ihren Mörder bestraft zu haben. Dieser esoterische Teil ist Peter Jackson weniger geglückt. In grellbunten Farben entwirft er kitschige Gemäldestrukturen, die nicht so recht zum restlichen Film passen wollen. Ähnlichkeiten zu „Hinter dem Horizont“ sind offensichtlich, möglicherweise auch gewollt. Es ist schade, dass Jackson das Düstere der Hauptgeschichte nicht in diesen Sequenzen fortsetzt und dadurch ein finsteres Märchen kreiert. Erst gegen Ende, als Susie die Hintergrundgeschichte des Mörders erfährt, schimmern Jacksons Horrorwurzeln durch und die Zwischenwelt wird zu dem, was man sich ständig erhofft hat: ein dunkler, unheimlicher Ort.
Peter Jackson bewegt sich in „In meinem Himmel“ weg vom Action-Image, das er durch „Herr der Ringe“ und „King Kong“ erworben hat, hin zu weichen und ruhigen Tönen. Ohne die esoterischen Zwischeneinlagen wäre es ein durchaus positiv zu bewertendes Unterfangen geworden. So aber wurde Peter Jacksons Film zur Hälfte bunter Kitsch und zur Hälfte ein gut gespieltes Drama, das heißt, zu zwei Dingen, die irgendwie nicht zusammenpassen.