Reihe: MacKayla-Lane, Band 1 + 2 Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
MacKayla lebt ein sorgloses Leben in den Vereinigten Staaten von Amerika, genauer in Ashford, Georgia. Da erfährt sie vom Tod ihrer Schwester Alina in Irland. Sie fiel dort einem Mörder in die Hände. Kurz vorher hinterließ ihr ihre Schwester eine äußerst mysteriöse Nachricht. MacKayla macht sich auf den Weg nach Irland. Es muss nicht nur die Beerdigung ihrer Schwester Alina geklärt werden. MacKayla will den Mörder selbst suchen, weil sie in die Arbeit der Polizei kein Vertrauen hat.
In Irland geschehen seltsame Dinge um sie herum. Gut aussehende Männer verwandeln sich in bösartig anzusehende Wesen, Sidhe genannt. Sidhe sind Feenwesen, wie sie nur in Irland vorkommen. Anscheinend ist sie aber die Einzige, die diesen Umstand bemerkt. Ihre etwas kopflose Flucht führt sie in die Buchhandlung von Jericho Barrons. Jericho kennt sich mit den Dunkelelfen und Feen, den Unseelies und den Seelies, bestens aus. Er kann ihr helfen, sich der Bedrohung zu stellen. Gemeinsam begeben sich die beiden auf die Suche nach Artefakten, um Dublin vor dem immer größer werdenden Einfluss der Unseelies zu schützen. Die Artefakte könnten die Weltentore schließen, die die Welt der Feenwesen und der Menschen miteinander verbinden. (Rein märchen- und mythentechnisch ist es jedoch so, dass die beiden unterschiedlichen Welten sich durchdringen. Nur mal so ein wenig Klugscheißen von jemandem, der sich mit hunderten Märchenbüchern ein Zimmer teilt.)
Eines der Artefakte ist das dunkle Buch. Die Jagd danach geht genauso voran wie die Suche nach Alinas Mörder. Zwar kennt sie den Namen, kann aber den Mann dahinter nicht ausfindig machen. Inzwischen führt MacKayla die Buchhandlung von Jerich Barron und sucht auch hier nach dem dunklen Buch, dem Sinsar Dubh. Ihr Problem ist jedoch, dass jeder, mit dem sie es zu tun hat, sie auf ihre Seite ziehen will. Der Grund liegt darin begründet, dass nur sie in der Lage ist, mit ihren besonderen Fähigkeiten das Buch zu finden. Ein weiterer Mord wirft sie ein wenig aus der Bahn, denn der Inspektor, der den Mord an Alina bearbeitete, wird ebenfalls umgebracht. Die Frage, die sich MacKayla stellt, ist: War der Inspektor schon auf der Spur ihres Mörders oder kannte er ihn sogar? Zudem hat sie den Inspektor als Letzte lebend gesehen und steigt damit in der Hierarchie der Verdächtigen blitzschnell an die erste Stelle. Neben weiteren Verfolgern trifft sie auch auf weitere Sidhe-Seher und erfährt ein wenig über die eigene Vergangenheit. Darunter ist auch der undurchsichtige Christian MacKeltar (bekannt aus "Die Liebe des Highlanders"), der mehr über sie und ihre Schwester weiß, als ihr lieb ist.
Leider fehlt auf dem Roman der Hinweis, dass wir, die Leserinnen und Leser, es mit einer längeren Reihe zu tun haben. Das ist vor allem deswegen wichtig, weil es erklärt, warum "Im Bann des Vampirs" kein richtiges Ende hat und auch einen falschen Titel. Wie auch der zweite Band. Unsere Heldin ist keine Vampirjägerin, sondern eine Sidhe-Seherin. Sidhe sind Wesen, die in Irland wohnen, daher ist es sehr verständlich, dass MacKayla die Wesen dort zum ersten Mal zu sehen bekommt.
Ein ist ein Glossar am Ende des Buches, das die ganzen Personen und Begriffe verständlicher macht. Die Reihe scheint eine Fortsetzung der Highlander-Romane zu sein, die Karen Marie Moningschrieb und die ebenfalls im Ullstein Verlag erschienen und zum Teil auch bei Weltbild. Verbindungen ergeben sich zu "Der unsterbliche Highlander" mit Adam Black, wo die Sidhe-Seherinnen zum ersten Mal Erwähnung fanden, und auch dem dunklen Buch in "Im Zauber des Highlanders". Ich hatte vor einigen Jahren zufällig die HighlanderReihe in den Händen, daher fallen die Übereinstimmungen natürlich auf. Ein weiterer Pluspunkt ist der, MacKayla als Ich-Erzählerin auftreten zu lassen. Sie hinterfragt ihr eigenes Handeln immer wieder ironisch, was hin und wieder ganz witzig zu lesen ist.
Abzüge in der A-Note wegen falschem Titel und Buchrückentext. Karen Moning kann gut schreiben, und daher ist es bestimmt nicht nötig, auf die Vampir-Weichspülwelle aufzuspringen.