Titel: I, Robot Eine Besprechung / Rezension von Rupert Schwarz |
Del Spooner ist Polizist und von einem ständigen Misstrauen gegenüber Robotern erfüllt, die in den Straßen des Chicagos des Jahres 2035 zu Hundert umherlaufen und Aufträge für die Besitzer erledigen. Jeder hält Del für einen Spinner, doch dann geschieht das Unfassbare: Ein Roboter tötet einen Menschen und hat somit das erste Gesetz der Roboter verletzt - "Kein Roboter darf einen Menschen Schaden zufügen oder zulassen, dass ihm durch Untätigkeit Schaden zugeführt wird."
Wie ungewöhnlich der Fall ist zeigt sich daran, dass das Opfer, der Robotiker Dr. Alfred Lanning, selbst Del an den Tatort gerufen hat und diesen mit einem Hologramm empfängt. Zusammen mit der Robotikerin Susan Clavin (sie ist die wichtigste Protagonistin in Asimovs Robotergeschichten) untersucht Del den Tatort. Er stößt auf einen Roboter, der sich auffällig benimmt und die Flucht ergreift. Der Roboter kann gefasst werden, doch bald zeigt sich, dass der Inhaber der Roboterfirma die Sache schnellst möglich unter den Tisch kehren möchte. Wenn bestätigt werden würde, dass ein Roboter die drei Robotergesetze umgehen kann, würden die Leute mit sehr großem Misstrauen ihren mechanischen Helfern begegnen. Del spürt den Widerstand, der sich seinen Ermittlungen entgegen stellt und bald schon wird ein Anschlag auf sein Leben verübt.
Die Robotergeschichten massentauglich zu verfilmen - das schien wie ein hoffnungsloses Unterfangen. Wie soll man den Geist der berühmten Geschichten Isaac Asimovs entfachen? Als Will Smith die Hauptrolle bekam, erwarteten alle ein inhaltsloses Actionspektakel. Doch es kam anders. Der Film setzt nicht so sehr auf Action wie erwartet und auch der Inhalt blieb ebenfalls nicht auf der Strecke. Teilweise hatte man den Eindruck, Asimov selbst hätte mitgewirkt, was schön ist.
Natürlich durfte das Actionelement nicht fehlen. Jeder SF Film, der dieses Element außen vor läßt wird zwangsläufig zum Flop, was zum Beispiel die neue Solaris-Verfilmung bewiesen hat. Will Smith warfür die Rolle des Del Spooner insofern eine gute Wahl, da er die Rolle locker und mit Humor gefüllt hatte. Das Drehbuch wurde ihm auf den Leib geschrieben und heraus kam eben eine typische Will Smith Rolle. Bridget Moynahan als Susan Calvin konnte weniger überzeugen, was aber auch am Drehbuch liegen könnte. Die zwischenmenschliche Beziehung zwischen den Protagonisten war jedenfalls kaum vorhanden. Schade.
Die Trickeffekte waren gelungen. Zwar war teilweise zu sehen, dass es sich um Computeranimation handelt, aber die wurde wett gemacht durch die tollen Ideen und das Design der NS5 Roboter, die eine unheimliche Ausstrahlung hatten. Der Film hatte einige interessante Wendungen, auch wenn das Ende frühzeitig erahnt werden konnte. In diesem Zusammenhang sie angemerkt, dass es ein wenig störend war, dass der Drehbuchautor glaubt, den Zuschauer frühzeitig auf bestimmte Umstände oder Protagonisten Eigenschaften hinzuweisen zu müssen, die später eine Rolle spielen. Man konnte fast schon sagen: Ah, jetzt haben sie uns das gezeigt - also wird das später noch wichtig sein. Als Bewohner des alten Europas fühle ich mich da ein wenig unterfordert. Interessant ist allerdings, dass die Zerstörung der Welt (von Lake Mishiggan ist nur eine Wüste übrig oder auf dem Kinoplakat ist ein Atompilz zu sehen) kaum gezeigt wurde, auch wenn dies indirekt der Grund für die ganzen Probleme war. Ein wenig lässt man den Zuschauer dann doch denken.
Denoch: I Robot ist ein gelungener Film mit Tempo und Stimmung. Ein SF Film, der die Erwartungen erfüllt und versteht den Zuschauer in eine Welt zu führen, die wahrhaftig in der Zukunft liegt. 7 von 10 Punkten.
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