| Originaltitel: Gojira tai Mekagojira Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer |
Schutz vor den Angriffen diverser Monster bietet die AMF, eine Spezialeinheit des japanischen Militärs, die sich nach dem ersten Angriff eines Godzillas 1954 gebildet hat. Seither musste man sich einiger verschiedener Monstern erwehren, die Japan bedrohten, jedoch rechnete man nicht mit dem Wiederauftauchen eines Godzillas im Jahre 1999, dessen Angriff viele Menschenleben kostete und eine ganze Stadt verwüstete. Die Premierministerin rief nach dem Desaster ein Spezialprojekt ins Leben, mit dem die verbliebenen Knochen des 54er Godzillas mit einer biomechanischen Rüstung umgeben werden und mittels DNA-Computer gesteuert werden sollte. Mit diesem mechanischen Godzilla (Mechagodzilla) glaubt man einen neuerlichen Angriff Godzillas abwehren zu können.
Im Mittelpunkt des Filmes stehen einerseits die Soldatin der AMF, Akane, die nach einem folgenschweren Unfall Schwierigkeiten mit ihrem Selbstwertgefühl hat und der es schwerfällt, sich in die Spezialeinheit wieder einzufügen. Andererseits verfolgt man die Arbeiten des Biologen Tokumitsu und seiner kleinen Tochter Sara. Tokumitsu hat sichtliches Interesse an Akane, er stellt es aber immer wieder rechtölpelhaft an, sich ihr zu nähern. Sara hingegen steht zwischen beiden, nach dem Tod ihrer Mutter widmet sie sich introvertiert lediglich einer Topfpflanze, die sie zu jeder Gelegenheit mit sich herumschleppt.
Das Projekt des Mechagodzilla geht erst einmal gründlich schief, als bei einem neuerlichen Angriff Godzillas im Jahre 2003 sein mechanisches Pedant sich weigert, seinen "Bruder" umzubringen. Erst eine Umprogrammierung der DNA-Computer kann bei einem neuerlichen Angriff mehr Erfolg nach sich ziehen. Jedoch wird die Automatik des Mechas so weit zerstört, dass nur Akane in einer waghalsigen Aktion manuell den Mechagodzilla gegen den Feind steuern kann.
Wie soll man diesen B-Film sehen? Ich denke nicht, dass man den Inhalt und die Ausführung überbewerten sollte, man sollte den Film so sehen, wie er gedacht ist - als grossen Spass. Wenn man sich in die Situation versetzt, das Regisseur, Drehbuchschreiber und Darsteller ihre Kindlichkeit ausleben, dann wandelt sich das Mischmasch aus japanischen Nationalismus, Gummimonsterspektakel und Lichteffekten zu einem richtig netten Popcorn-Kino, das man am besten mit ein paar Freunden zusammen geniesen sollte.
Dann erscheinen allerlei Wesenszüge, Dialoge und Handlungen so grotesk, dass muss Absicht gewesen sein, das in diesen Film einzubauen. Der mittlerweile 26. Godzilla/Monsterfilm aus japanischer Produktion zeigt, was die Hollywoodversion nicht konnte: Seele.
Während New York nur als Kulisse weiterer Zerstörungen diente und Darsteller wie Jeff Goldblum hauptsächlich mit sich selber beschäftigt waren, spielt man hier Sandkasten und haut mit der Schaufel schlussendlich kräftig auf die erstellten Sandburgen. Und das macht Spass!
Bewertung: 7 von 10 Punkten