Reihe: Das schwarze Auge Eine Besprechung / Rezension von Andre Skora |
Die Aufmachung
Mit dem Soundtrack zu Herokon Online bringt Erdenstern frisch zur SPIEL 2012 bereits ihren zwölften Silberling auf dem Markt. Die Silberscheibe gibt ihre zwanzig musikalischen Klangarrangements in 79:46 Minuten zum besten. Sollte die CD sich mal nicht im Player drehen, kann man diese im schön gestalteten Pappschuber verstauen. Dieser beinhaltet neben dem Platz für den Silberling auch ein zwölfseitiges Booklet, welche gespickt mit Spielszenen, weitere Informationen zu den einzelnen Tracks enthält, sprich man bekommt per Schlagwörter einen Stimmungsvorgeschmack.
Die Tracks
Die zwanzig enthaltenen Tracks sind in vier Kategorien eingeteilt, so dass man sich auch Thematisch durch den Silberling hören kann. Die erste Kategorie trägt den Namen „zu Hause“. Den Anfang beschreitet hier „Das Buch Herokon“, ein erwartungsvolles Stück welches Freude und Amüsement ausstrahlt. Dafür greift Erdenstern auf einige Streich- und Blasinstrumente zurück und setzt die Drums in den Hintergrund. Weiter geht’s mit „Willkommen in Aventureien“. Dieser Song ist als Einleitung oder aber in hektischen Szenen hervorragend geeignet. Schnelligkeit und Gesang untermalen dieses. Den dritten Song in dieser Kategorie mimt „Das ist unsere Heimat“.Ein Stück was beruhigend folkloristisch daherkommt und für ruhige Szenen hervorragend geeignet. Das vierte Stück in dieser Kategorie ist Track 20 „Zeit der Abenteuer“. Dieser episch anmutende Track sorgt am Ende des Silberlings für den Wunsch nach mehr bzw. für das wiederholte drücken auf >play<.
Kategorie zwei dreht beschäftigt sich mit „Reise“. So beginnt das ganze mit „Goldenes Herbstlaub“, einen Track der sowohl Melancholie als auch Reiselust versprüht und dabei auf großes Getrommel verzichtet. Weiter geht’s mit „Über die weite Ebene“, ein Song der die Weite durch seine vielseitg eingesetzten Instrumente und über seine Rhythmen zur Geltung bringt. „Dichtes Unterholz“ versprüht Angst, sprich man kommt auf seiner Reise vom Träumen ab und wird vorsichtig. Wer hier aber schrille Klänge erwartet liegt falsch, dieser Track lebt durch seine Ruhe, selbst bei seiner leichten Tempoerhöhung. Anschließend wird „Durch den Morast“ an die Ohrmuschel gebracht. Hier entsteht ein leicht drückendes Gefühl, wobei sich auch Traurigkeit und Abschied hervorragend als Bild für diesen Song nennen lassen könnten. Wer der Reise noch nicht überdrüssig ist, wird nun mit „Meterhoch Schnee“ in die Kälte geschickt. Hervorragend schafft es dieser Track einen die Frostbeulen auf den Körper zu zaubern. Zum Abschluss der Reise wird einem Element welches einem Reisenden stets begleitet (starken Druck) ein Lied gewidmet, die Rede ist von „Der Wind steht günstig“. Man verspürt das Verlangen die Reise fortzusetzen.
Nachdem nun die Hälfte hinter uns liegt, wird es Zeit sich dem Kapitel „Orte“ zu widmen. Den Anfang macht hier „Spielt die alten Lieder!“. Ein ruhiger fröhlicher Auftakt für dieses Kapitel, der viel verspricht. Mit Kraft die durch und durch geht, werden wir anschließend beglückt. „Unser Tempel“ lässt einen direkt in einen solchen eintauchen, bevor uns „In dunklen Ecken“ mit bedrohlichen Klängen, die hervorragend in Waldszenen oder verlassenen Gebäuden zum Einsatz finden könnten aus diesen wegreist. Nach diesem horrablen Sound werden wir in eine „Spelunke“ entführt, wobei hier die Musizierenden schon kräftigst zugeschlagen haben müssen. Wenn der Kater verklungen und der Wein vergessen ist, geht es in „Die Magierakademie“. Hier wird’s verspielt. Klangreihenfolgen tanzen und versprühen Fröhlichkeit. Der Abschluss vom dritten Abschnitt auf der Silberscheibe bildet „Das Portal des großen Tempels“. Dieser Song knüpft nahtlos an „Unser Tempel“ an und versetzt einen wieder in alter kalte Tempelgemäuer.
Den Abschluss macht „Kampf“. Rhythmisch geht’s in „Hauen und Stechen“ los. Ein schneller Rhythmus der einen sofort die letzten Kampfbilder wieder hervorruft. Heldenhaft wird es dann in „Für den König und für das Volk“, den hier bekommt man die Fröhlichkeit von nach gewonnenen Schlachten in den Gehörgang geliefert. „Haltet die Anhöhe“ ist ein Schlachtbrecher. Hier gibt es im wahrsten Sinne des Wortes Schlachtenklänge um die Ohren. Hervorragend um sich in Kampfstimmung zu bringen. Den endgültigen Abschluß bildet „Krieger bis zum Horizont“. Man stelle sich vor das Schlachtfeld ist mit Leichen übersät um am ringt selbst nach Luft. Als der Blick nach oben schweift erkennt man das Nachrücken des Gegners… unendliche Helme, Rüstungen und Schilde die in der Sonne glänzen. Die dazu passende Untermalung findet sich in diesem Track.
Mein Fazit
Den Erdensternen ist mit diesem Silberling eine hervorragende Mischung aus Ruhe, Rhythmus und Kraft gelungen. Die Silberscheibe eignet sich hervorragend auch abseits vom Herokon Online, wie etwa als Lesemusik. Die gebotenen Länge und die Abwechslung die die Einzelstücke bieten, sind eine hervorragende Mischung fürs Kopfkino. Der Silberling erweist sich als Fundstück, so findet man auch nach mehrmaligen Hören wieder und wieder neue Überraschung bzw. Eintauchmöglichkeiten. Für mich ist dieser Soundtrack eine absolute Empfehlung! Tolles Stück!
5 von 5 Abenteuerreisen!