Titel: Christmas in the Stars: Star Wars Christmas Album Eine Besprechung / Rezension von Jürgen Eglseer Everyone will have a cookie, I bought extra for the Wookiee! |
Ho ho ho! Es ward die Zeit, in der alle Außerirdischen die Waffen strecken und sich unterm Weihnachtsbaum versammeln. Es ward die Zeit gekommen, in der geldgierige Producer jeglichen Sinn für Geschmack und Gepür für Musik über den Jordan werfen und aus allem Möglichen herrlich harmonische und glückliche Weihnachts-CDs machen. Es ward schlussendlich die Zeit gekommen, in der sich George Lucas erbarmte und Meco Monardo erlaubte, ein Star-Wars-Weihnachsalbum aufzunehmen. Und so kam es schließlich in unsere Läden, glitzerte und blitzerte - und ward zum Erstaunen aller kein so geringer Erfolg. 1980 - zeitgleich mit dem unsäglichen "Star Wars Holiday Special" - veröffentlichte Monardo zusammen mit verschiedenen Schauspielern von "Star Wars - A New Hope" ein Album voller schneereicher und droidenlastiger Weihnachtslieder. Teils klassische Chorgesänge, teils leicht in den Jazz gehend, jedoch immer jenseits des guten Niveaus versuchte man auf den Star-Wars-Hype aufzusteigen und mit "Christmas in the Stars: Star Wars Christmas Album" entsprechend Gewinne einzufahren. Anthony Daniels alias C3-PO leiht verschiedenen Titeln seine Gesangsstimme, Ben Burtt produzierte die Sounds für R2-D2 und den Wookie Chewbacca.
Daniels und Burtt beschränken sich meist auf Sprechrollen zu Beginn der verschiedenen Titel, die oftmals in die klischeehaften Roboter-Streitgespräche ausarten. So versucht C3-PO seinem kleinen Freund in "Bells, Bells, Bells" zu erklären, was denn Glocken sind, während er in "The Meaning of Christmas" fast schon einen verbalen Nervenzusammenbruch erreicht, so preist er die Glückseligkeit von Weihnachten. Nett der Kinderchor in "R2-D2 We Wish You a Merry Christmas", das ist fast schon zum Mitschunkeln. Hier ist übrigens Leadsänger: Jon Bon Jovi! (Um seinem Onkel, der das Album mitproduzierte, einen Gefallen zu tun).
Wie jedoch "What Can You Get a Wookiee for Christmas (When He Already Owns a Comb?)" seinerzeit auf Platz 15 der amerikanischen Top 20 kommen konnte, ist mir recht schleierhaft, besteht doch dieser wie mancher andere Songs aus digital verzerrten Gesangsstimmen, die offenbar die typische Klangwelt Außerirdischer darstellen sollen. Für mich klingt das eher wie Donald Duck im Stimmbruch.
Das Star Wars Christmas Album ist ein Sammlerstück für Fans - vor allem in der LP-Version, denn zu einer zweiten Ausgabe kam es nicht - RSO Records war insolvent. Wer eine schöne Weihnachts-CD in seinem Besitz haben möchte, dem sei jedoch davon abgeraten: Er würde stark enttäuscht werden.