Reihe: Die Legende von Ayesha, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Die Erzählung beginnt mit dem Brand einer Stadt, mit der Belagerung durch Meriniden und dem absoluten Tötungsbefehl, niemanden lebend die Stadt verlassen zu lassen. Schon mit dem ersten Satz ist der Leser mitten in einem Inferno. Zuerst glaubt Arekh, dass er wie alle anderen auf der Terrasse den Brand der Stadt überleben will. Zuerst denkt er, es gibt kein Entkommen. Doch dann findet er noch einen Weg und eilt zur Stadtmauer. Da Meriniden ihm den Weg versperren, ist er gezwungen, sie umzubringen. Dies sieht ein kleines Mädchen, das in seiner Angst alle Hoffnung, die sie noch hat, auf ihn überträgt. Er soll ihr helfen, sie aus der Stadt zu bringen. Arekh will sich erst nicht mit dem Kind belasten, entschließt sich dann jedoch, sie mitzunehmen. So ist der ehemalige Sklave mit einer Sklavin unterwegs. Doch wohin soll er sich wenden? Er erinnert sich an ein altes Orakel, das er ausführt, um den Willen der Götter zu erfahren. Die einzige Antwort, die er erhält, ist, in seine alte Heimat zu ziehen. Er nimmt das kleine Mädchen, das keinen eigenen Namen hat, mit. Nach einer langen und beschwerlichen Reise gelangen die beiden in Arekhs Heimatdorf. Jeder aus seinem Dorf kann sich an ihn und seinen Namen erinnern. Dennoch ist die Heimkehr nicht einfach. In einem Wirtshaus wird er in eine Schlägerei verwickelt, die damit endet, dass er einige der Schläger umbringt. Das führt dazu, dass er eine kleine Armee von Männern anführen soll, die gegen die dunklen Geschöpfe in den Krieg ziehen. Diese neue Aufgabe erfüllt ihn nicht gerade mit Freude. Vor allem als sich die Gegner zeigen und er einige von ihnen erkennt ...
Marikani ist die junge Königin von Harabec und die einzige Hoffnung ihres kleinen Volkes. Mit viel Arbeit, Intrigen und Aufopferung gelingt es ihr, den Thron zu erringen, mit dem ehrgeizigen Harrakin an ihrer Seite. Doch dann beginnt sie, die als die Verkörperung der Göttin Ayesha gilt, Harrakin die Wahrheit über sich und ihre Vergangenheit zu erzählen. Ein Fehler, der damit endet, dass sie den Verlust des Thrones hinnehmen muss, verstoßen von ihrem eigenen Mann. Sie ist wieder am Anfang. Kann sie die Hoffnung ihres Volkes doch noch erfüllen?
Das Buch ist wieder gut geschrieben, doch habe ich des Öfteren den Eindruck, in der Übersetzung wurden ganze Kapitel ausgelassen. Auf der einen Seite wird eine Arbeit angefangen, eine Tätigkeit begonnen und wenige Seiten weiter ist diese bereits (fast) fertig. Diese Lücken gefallen mir beim Lesen wenig. Dann doch lieber ein paar Seiten mehr. Wenn jedoch nicht Maike Claußnitzer dafür verantwortlich ist - bislang fand ich ihre Arbeit immer gut -, dann ist das Buch etwas unausgegoren. Da hätten wohl die Autoren Anne und Gèrard etwas besser arbeiten müssen. Spannend geschrieben, keine Frage. Aber mit einigen Abstrichen.