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Titel: Geschmiedet in Feuer und Magie Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Auf der Insel Taishu, die viele Ähnlichkeiten mit dem frühen Taiwan aufweist, leben vor allem Fischer und Bergleute. Die Bergleute werden benötigt, die dort befindliche Jade abzubauen. Die Jade ist allein dem Kaiser vorbehalten, denn sie ist es, die seine übernatürlichen Fähigkeiten unterstützt. Chien Hua ist dieser Kaiser und lebt in der fernen Verbotenen Stadt. Durch einen politischen Umsturz zur Flucht genötigt, gelangt Chien Hua auf die Insel Taishu, weit vor dem Festland. Die Aufständischen sind ihm und dem Rest seiner einstmals stolzen Armee dicht auf den Fersen. Natürlich gelingt dem Kaiser die Überfahrt, die Rebellen jedoch müssen die Meerenge mit wesentlich mehr Booten überqueren. Dieses Vorhaben ist jedoch nicht so einfach. Ein Problem liegt in der Person einer Drachin, mit der auch gleich das Buch beginnt. Angekettet, durch Magie und Feuer, auf dem Meeresgrund, fristet sie ihr unsterbliches Leben. Dummerweise ist ihr Bewacher für seinen Job gar nicht geeignet. Es rächt sich sehr schnell, dass der Kaiser und die Rebellen nicht an das magische Wesen glauben. Die Drachin zerrt an ihren Ketten, ein Ausbruch der Kreatur steht kurz bevor, wenn sie weiter an den Ketten zerrt und ihr Bewacher weiterhin eher unfähig die Kontrolle mehr und mehr schleifen lässt.
Die Geschichte wechselt jedoch zuerst einmal zu Han, dem Lehrling eines Schreibers, an den ihn sein Vater verkaufte. Bei der Rundreise über die Dörfer werden sie angegriffen und Meister Doshu ermordet. Verkauft an einen Kapitän, lernt er Yerli kennen, der in die Zukunft sehen kann.
Mei Feng ist der nächste Handlungsträger. Auf einem Schiff. Und so geht es weiter, wir lernen in den kurzen Kapiteln erst einmal die Handlungsträger kennen, bevor sich Daniel Fox aufmacht, die Handlung und den dazugehörigen Faden aufzunehmen.
Daniel Fox' Geschmiedet in Feuer und Magie ist ein Roman, der viele Anspielungen auf die chinesische Geschichte enthält. Es gibt aus der neueren Geschichte den Hinweis auf Mao und Chiang-Kai Tschek. Dessen Flucht, mit vielen Kulturschätzen, nach Taiwan kann durchaus den geschichtlichen Hintergrund bilden. Wobei sich kein historischer Roman dem Leser erschließt. Daniel Fox greift für seinen Fantasy-Roman auf uralte chinesische Mythen zurück, in denen Drachen und Jade durchaus eine tragende Rolle spielen. Gerade der Drache, der, anders als westliche Drachen, keine Schwingen besitzt und durch die Luft und über Wolken läuft, hat eine besondere Bedeutung. Der Fünfzehige Drache ist die Verkörperung des Kaisers, während die vierzehigen Drachen, die übliche Drachenbevölkerung stellen. Fox bringt seine Magie, gebunden an die Jade des Kaisers, sehr sparsam in seine Fantasy-Welt. Ausführlich berichtet er jedoch über die Welt, die Landschaft und die Handlungsträger. Dank einer intensiven, ja fast intimen Beschreibung der Welt fällt es dem Leser leicht, sich dort zurechtzufinden. Sehr schön sind die Unterteilungen der einzelnen, kurzen Kapitel, die immer wieder den Erzähler wechseln. Das mag zwar zuerst ein wenig verwirrend gestaltet sein, hat für den Leser jedoch den Vorteil, dass er in jedem Fall seine Identifikationsfigur findet.