Reihe: Tabea Jute, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Tabea Jute ist eine burschikose Raumfahrerin, die in der Regel weiß, wo es lang geht. Mit ihrem Frachter, der Alice Liddell, ist sie unterwegs im Weltraum, um ihren Speditionsjob zu erledigen. Da das Raumschiff intelligent ist, fand ich sofort Anklänge an Achim Hiltrops Gallagher-Serie.
Tabea ist ziemlich resolut, wenn es darum geht, nicht von irgendjemandem bei der Ausübung ihres Jobs aufgehalten zu werden. Das merkt ein Möchtegern-Gangster, den sie mal eben so in einen Kanal schmeißt. Sie steht schon unter Druck, weil bei ihrem Raumschiff ein Defekt auftrat und sie zu spät zu ihrem Auftraggeber kommt. Leider wird sie noch etwas länger aufgehalten, denn die örtliche Polizei setzt sie fest. Sie legt sich mit der Haftrichterin an und landet hinter Gittern. Jetzt muss sie eine weitaus höhere Strafe als zuerst angesetzt zahlen. Dumm gelaufen. Kann sie nicht zahlen, dann ist sie ihren geliebten Raumfrachter los.
Welch glückliche Fügung, als ihr Marco Metz, Musiker von Beruf, über den Weg läuft. Der Typ sieht knackig aus und hat weitere Qualitäten, die sich vor allem im Bett zeigen. Andere Qualitäten sind eher negativer Art, denn der Mann steht auf einer Suchliste inoffizieller Organe, die ihm ans Leder wollen. Und damit wird der Job, ihn zur Raumstation Habitat Plenty in einem Asteroiden zu fliegen, eher zu einem Verfolgungsrennen. Aus dem leicht verdienten Geld wird ein teuer erkauftes Leben.
Der Roman, von Greenland rasant geschrieben, kann getrost als Space Opera bezeichnet werden. Angereichert wird der SF-Krimi mit einer Anzahl phantastischer Aliens. Doch ist es vor allem die Hauptperson, die dem Buch ihre Note gibt. Aber warum wurde der Name Tabitha in Tabea geändert? Da hätte man auch Claudia nehmen können. Die Raumfahrerin ist in ihrer Art direkt und schroff, gar abweisend. Daher gerät sie immer wieder in eine unbequeme Lage, die sie mit Alkohol gern zu kompensieren sucht. Auf der guten Alten Erde könnte sie glatt als Truckerfahrerin in den USA durchgehen. Gut geschrieben, unterhaltsam. Mit einem Blick auf Robert A. Heinlein oder Frederik Pohl, Isaac Asimov und Arthur C. Clarke könnte man sagen: Die gute alte Space Opera ist zurück.
Arthur C. Clarke Award - Aufstellung der bisherigen Preisträger