| Reihe: Das Buch der Vampire, 2. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Seit über einem Jahr führt Lady Victoria Gardella Grantworth als Vanatorin ein Doppelleben. Auf der einen Seite kennt man sie nur auf rauschenden Festen, auf der anderen Seite hält sie ihr geheimes Leben als Vampirjägerin verborgen. Vor gut einem Jahr konnte sie die Weltherrschaftsansprüche von Lilith vereiteln. Allerdings war der Preis hoch, denn ihr abgöttisch geliebter Phillip wurde zu einem Vampir und sie musste ihn pfählen. Die Verursacherin, Lilith, die Königin der Vampire, hat sich in die dunklen Berge Transsylvaniens zurückgezogen. Lady Victoria lässt sich nach ihrem Trauerjahr wieder in der illustren Gesellschaft blicken. Bei einer Gesellschaft an einem Wochenende lernt sie den Dichter Polidori kennen. Er ist für die Vampirjägerin ein interessanter Mann, veröffentlichte er doch ein Buch über Vampire und glänzt mit profunden Kenntnissen. Der Dichter kann von Glück sagen, dass Lady Victoria sich dieser Gesellschaft anschloss. Er wird zum Objekt der Begierde. Denn die ebenso schöne wie grausame Vampirkönigin sandte zwei mächtige Vampire aus, ihn zu töten.
Victoria erfährt durch des Dichters Aufzeichnungen, dass Nedas ein magisches Kleinod gefunden hat, welches in der Lage ist, die Geister der Toten zu rufen. Liliths Sohn besitzt nun Akvans Obelisk und Victoria befürchtet, dass von Italien aus eine Armee unter Liliths Führung die Welt erobern könnte.
In Band Eins wurden zuerst einmal die Zeit und die Gesellschaft vorgestellt. Wer nun glaubt, dies geht so weiter, die Beschreibung von rauschenden Festen und Lebensgewohnheiten des britischen Adels beschrieben zu sehen, sieht sich enttäuscht. Diesmal geht es mehr um die Handlung, die immer spannender wird und mehr Handlungsfäden zeigt. In Italien lernt Victoria die Geheimgesellschaft der Tutela kennen. Sie versucht sich dort einzuschmeicheln um hinter deren Geheimnisse zu kommen.
Sehr schön ist nicht nur die Beschreibung der Situation, sondern auch die der Handlungsträger. Immer mehr Figuren bevölkern das Buch und fesseln den Leser. War die eine Person eben noch scheinbar recht einfach und übersichtlich, wird sie geheimnisvoller. Aus einer höfischen, britischen Schöne-Welt-Gesellschaft und deren Beschreibung wird eine gewalttätige, aber auch sexuell deutlicher ausgeprägte Welt. Die Erzählung wird immer interessanter.