Reihe: Freitag, der 13. Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Remakes, die sich auf Klassiker berufen, müssen sich unweigerlich an Klassikern messen lassen. So auch die Neuverfilmung des 80er-Jahre-Horrorstreifens „Freitag, der 13.“. Dieser Film läutete zusammen mit „Halloween“ die Ära des Slasherfilms ein und gilt bis heute als ein Meisterwerk. Da nun so ziemlich alle bekannten Horrorfilme der 70er neu verfilmt wurden, geht es nun den Streifen aus den 80ern an den Kragen. Während „Promnight“ sehr schnell der Zweitverwertung anheim fiel und das Remake von „Bloody Valentine“ noch in den Startlöchern sitzt, dient zwischendurch „Freitag, der 13.“ als Pausenfüller. Das Original aus dem Jahr 1980 ist ohne erdenkliche Gründe auch heute noch in Deutschland indiziert. Das Remake bekam eine FSK 18.
Produzent Michael Bay und Regisseur Marcus Nispel haben vor wenigen Jahren bereits das Remake von „Texas Chainsaw Massacre“ angefertigt. So ähnlich wie jene Neuverfilmung ist auch „Freitag, der 13.“ einzuschätzen. Wie auch im Original dient wiederum der Ort Crystal Lake als Schauplatz, wo es vor Jahren zu einer unheimlichen Mordserie gekommen ist. Nun beschließen eine Gruppe Jugendlicher, genau in dieser Gegend ein Wochenende zu verbringen. Und was passiert? Genau, einer nach dem anderen fällt Horrorikone Jason zum Opfer. Während der Originalfilm von Sean S. Cunningham (der das Remake mitproduzierte) pure Spannung und einige wirklich gruselige Momente parat hielt, plätschert die Neuverfilmung nur so vor sich hin, ohne jemals wirklich spannend zu werden. Die kaum vorhandene Atmosphäre versuchen Bay und Nispel durch plumpe Sexszenen zu würzen. Zitate zum Originalfilm sind ebenfalls recht einfallslos, da zu offensichtlich eingestreut. Auf die Übernahme der Originalmusik wurde leider komplett verzichtet. Das flüsternde, aber sehr intensive „Sch-sch-sch“ des Originalscores, das sehr viel zur bedrohlichen und unheimlichen Atmosphäre beitrug, sucht man vergebens. Was bleibt, ist ein schnell produzierter Slasher für den Durchschnittskonsumenten. Einigermaßen gelungen dagegen ist die Figur des Jason. Dieser hat die „Modernisierung“ durch sein etwas kräftigeres Aussehen gut überstanden. Leider trifft das aber nicht auf den restlichen Film zu.
Wie gesagt, ein Remake, das auf einem Klassiker basiert, muss sich mit diesem messen. In dieser Hinsicht steht die Neuverfilmung auf der Verliererseite. Bay und Nispel produzierten einen durchschnittlichen Teenyslasher, der sicherlich tauglich ist für eine Halloweenparty. Doch wer hofft, einen gelungenen Horrorfilm zu sehen, wird sicherlich enttäuscht werden.