| Titel: Hypnos Eine Besprechung / Rezension von Max Pechmann |
Beatriz ist Psychiaterin und eine Expertin im Umgang mit Hypnose. Als sie eine Stelle bei einer Psychiatrie antritt, erhält sie den Fall eines jungen Mädchens, dem bisher niemand helfen konnte. Doch eines Nachts wird das Mädchen tot aufgefunden. Die Leiter der Anstalt behaupten, dass es sich hierbei um Selbstmord handele. Einer der Patienten ist aber der festen Überzeugung, dass es kein Selbstmord war. Beatriz geht dem Fall nach und kommt dabei auf die Spur merkwürdiger Experimente
Bereits in den 70er Jahren machte Spanien neben Italien als Horrorfilmland auf sich aufmerksam. Damals füllten Filme wie „Die Nacht der Reitenden Leichen“ oder „Die Stunde der grausamen Leichen“ die Bahnhofskinos. Ab Ende der 70er Jahre wurde es langsam still um den spanischen Horrorfilm. Seit dem Ende der 90er Jahre erleben spanische Genreproduktionen eine Renaissance. Dies hat nicht zuletzt damit etwas zu tun, da Brian Yuzna seine Firma Fantastic Factory in Spanien angesiedelt hat. In Spanien entsteht zur Zeit die größte Horrorfilmproduktionsstätte Europas. Dabei wird nicht nur Trash produziert, sondern auch anspruchsvolle Filme wie z.B. „The Machinist“. In eine ähnliche Kategorie wie „The Machinist“ ist der Thriller „Hypnos“ anzusiedeln. Beide Filme leben davon, dass sich der Lebensalltag eines Menschen plötzlich als etwas ganz uns gar Unalltägliches offenbart, so dass die jeweiligen Protagonisten buchstäblich den Halt unter ihren Füssen verlieren und nicht mehr zwischen Realität und Traum unterscheiden können. Beides sind Sinnbilder für den modernen Menschen, der aufgrund von Globalisierung und Entgrenzung Angst bekommt, seine eigene Identität zu verlieren.
Während „The Machinist“ als extrem düsteres Drama daherkommt, nimmt „Hypnos“ beinahe Argentosche Züge an. Dies zeigen die hervorragenden, surreal wirkenden Kulissen, die Farbgebung sowie der Aufbau einzelner Szenen. Doch Carreras kopiert Argento nicht. Zum Glück, denn ansonsten wäre die Produktion sicherlich schief gegangen. So aber entstand ein sehr guter Mystery-Thriller, von dessen Art man gerne mehr sehen möchte.