Reihe: Aberwitzige Abenteuer, 1. Band Eine Besprechung / Rezension von Erik Schreiber |
Das Leben ist hart, vor allem für einen Jungen wie Fergus Crane, der ohne Vater aufwächst. Sein Vater hatte leider das Pech, von einer Schiffsausfahrt nicht mehr wiederzukommen. Daher ist Fergus nur noch mit seiner Mutter zusammen, und da fehlt das Geld, welches Vater durch seine Arbeit nach Hause brachte. Fergus geht regelmäßig zur Schule, muss aber gegen den Zwang, im stickigen Klassenzimmer an Bord eines Schiffes einzuschlafen, ankämpfen. Um 16 Uhr ist dann endlich Schulschluss. Allerdings ist es schon etwas seltsam, wenn der Unterricht sich spezialisiert auf das Fach Höhlenerkundigungen. Und die Lehrer, die den Unterricht halten, sehen auch nicht gerade Vertrauen erweckend aus. Bald erfährt Fergus, dass die Lehrer waschechte Piraten sind und gar düstere Pläne mit ihm und den Mitschülern hegen. Wenn Fergus nach Hause kommt, findet er des Öfteren ein Paket der Schicksalsreisen und Co vor. Seine Mutter bastelt in Heimarbeit, um die Lebenskosten bezahlen zu können. Die Miete ist hoch, der Lohn in der Bäckerei niedrig, und so ist sie auch froh, dass Fergus ein Stipendium hat und somit keine Kosten für die Schule anfallen.
Und dann geschieht eines Tages - oder besser Nachts - das Seltsame: Fergus erhält Post, von einem fliegenden Kästchen und seinem verschollenen Onkel. Und ab da geht es Schlag auf Schlag. Plötzlich tauchen fliegende Pferde auf, sprechende Pinguine gesellen sich hinzu und andere liebenswürdig skurile Figuren treten in Erscheinung. Das fliegende Pferd bringt den jungen Fergus zu seinem Onkel. Dort erfährt er die Wahrheit über die Piraten, die den Rest der Schüler zur Feuerinsel entführten. Schnell wird klar, warum die Kinder Höhlenforscher werden sollten, oder Kriechgänge erkunden. Ziel ist es, einen Diamantenschatz unter dem Vulkan zu heben.
Wie schon bei den Klippenlandchroniken bilden auch hier der Autor Paul Stewart und der Zeichner Chris Riddell ein eingespieltes Duo. Was der eine beschreibt, setzt der andere um und umgekehrt. Mit den Aberwitzigen Abenteuern beginnt eine neue Reihe von Erzählungen, die wunderbar ge- und beschrieben sind.
Zudem ist das gebundene Buch wieder von hervorragender Qualität, und auf der Innenseite findet sich die Landkarte des Skorpion-Archipels. Die Inselwelt heißt so, weil sie die äußere Form eines Skorpions hat, gleichzeitig aber auch mit urkomischen Einzelnamen der Inseln glänzt. Spiegeleiinsel zum Beispiel. Aber worauf ich noch einmal unbedingt für die erwachsenen Leser hinweisen muss: Versteckt die Bücher möglichst weit oben im Regal. Eure Kinder könnten, wie schon bei Twiggs und ROOK, auf den Geschmack kommen und die Bücher entführen und in den Halden von unaufgeräumtem Spielzeug verstecken, damit ihr nicht mehr dran kommt. Ein tolles Buch.